Hugo Schuchardt an Friedrich Diez (05-t00862923_3)

von Hugo Schuchardt

an Friedrich Diez

Gotha

19. 02. 1867

language Deutsch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Friedrich Diez (05-t00862923_3). Gotha, 19. 02. 1867. Hrsg. von Bernhard Hurch (2013). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1391, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1391.


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Gotha 19. 2. 67.

Hochverehrter Herr Professor!

Indem ich mir erlaube, Ihnen den zweiten Band meines Buches1 zu übersenden, hoffe ich, dass derselbe wenigstens mein redliches Streben nach Wahrheitserkenntniss bezeugen möge, wenn er auch nicht die allzugünstige Meinung, die Sie über meine Leistung äusserten, rechtfertigen wird. Bei dem Bemühen, Alles zu vereinigen, in eine Garbe zusammenzubinden, mag manch werthvolles Korn herausgefallen, manch schädliches Unkraut mit aufgenommen worden sein. Auf Ihr Urtheil, das Gesamte oder Einzelnes betreffend, lege ich nach wie vor den grössten Werth.

Ein kleinerer dritter Band wird folgen; ich denke, der Druck desselben |2|soll mich nicht hindern, im Frühjahr oder Sommer eine Wanderung nach dem Süden anzutreten, romanische Sprache und Nationalität aus nächster Nähe kennen zu lernen. Vor Allem hat das Räto-romanische mein Interesse erregt; allerdings muss dasselbe an Ort und Stelle studirt werden, da die vorhandenen gedruckten Quellen dem Sprachforscher oft den Dienst versagen.

Mit ausgezeichnetster Hochachtung

Ew. Hochwohlgeboren

ergebenster

Dr. Hugo Schuchardt.


1 Schuchardt (1867).

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Dezernat 5.1: Handschriften und Rara. (Sig. t00862923_3)