Hugo Schuchardt an Graziadio Isaia Ascoli (189-B76_16) Hugo Schuchardt Klaus Lichem Wolfgang Würdinger Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.1340 189-B76_16 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Italien Latium Rom Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana B76_16 Hugo Schuchardt Papier Brief 3 Seiten Graz 1904-04-19 Klaus Lichem Wolfgang Würdinger 2013 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Graziadio Isaia Ascoli Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1904-04-19 Graziadio Isaia Ascoli Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Graziadio Isaia Ascoli Korrespondenz Weltsprache Italienisch Deutsch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana www.lincei.it. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana www.lincei.it. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana www.lincei.it.
Graz 19 Apr. 1904 Verehrter Freund,

Ihre Mahnung für die ich bestens danke, traf gestern früh ein, und gestern Mittag noch ging mein Gutachten nach Rom ab, und zugleich die Folianten Trombettis die ich mit 1000 Kronen versicherte - hoffentlich dem zehnten Teil des ihm Beschiedenen. Die Dinge lagen schon einige Zeit bereit, aber der Scirocco hatte wieder jene Neurasthenie und Apathie über mich gebracht die mir im Leben vor Allem darum schmerzlich gewesen ist weil sie mich auch zur Erfüllung meiner Pflichten gegen Andere unfähig macht. Mein Gutachten ist italienisch geschrieben, aber in welchem Italienisch! Wenn ich es nur nicht selbst fühlte, da ich doch ein bisschen Kenner bin! Aber sogar im Deutschen geht es mir, natürlich in weit minderem Grade, ähnlich: ich weiss dass etwas schlecht ausgedrückt ist, und weiss doch nicht wie ich es besser machen könnte. Aber die Hauptsache ist doch die, dass man weil man die Sprache nicht völlig zu meistern versteht, eine Menge von Dingen zu sagen unterlässt die man sagen möchte - schwierige, heikle, feine, für die eben die entsprechenden Ausdrücke nicht zu Gebote stehen. Nun, einiges Gute hoffe ich doch durch mein Gutachten zu stiften. Und mehr noch vielleicht, wenn auch nicht im Hinblick auf materielle Belohnungen, durch meinen öffentlichen Brief an Tr. Trombetti., an den ich jetzt ernstlich denke und den ich, damit er rascher erscheine, vielleicht als eigene Broschüre auf meine Kosten drucken lassen werde. Aber wie kann ich, mit meiner ewigen Kopfmüdigkeit und ständigen Gesundheitsstörungen, überhaupt Pläne schmieden!

Ich bitte Sie um die Erlaubnis die Bücher die Sie mir geliehen haben, noch eine kurze Zeit zu behalten. Da ich nun weiss dass das Auge eines nachsichtigen Freundes darauf fallen wird, so sende ich Ihnen meinen Bericht über die Weltsprache; bedenken Sie nur dass er keineswegs proprio motu geschrieben ist, und das ich mich schon bei andern Gelegenheiten genugsam über die Sache ausgesprochen hatte.

Über Mussafia hörte ich, allerdings schon vor einiger Zeit, dass es ihm wieder schlechter gehe, dass er Niemanden empfangen dürfe. Eine weitere Verschlimmerung ist wohl seither nicht eingetreten; davon hätte ich gewiss vernommen. Ich werde übrigens - was ich schon lange tun wollte - heute einige Zeilen an ihn schreiben die bezwecken überhaupt eine Nachricht über ihn zu erhalten. Meyer-Lübke befindet sich so viel ich weiss, wieder ganz wohl; er ist noch in Görz.

Ich freue mich Sie bei guter Laune zu sehen, wie Ihr: prendete moglie zeigt. Aber es ist das ein schwerer Entschluss; warum empfehlen Sie mir nicht ein Übergangsstadium?

Herzlichst Ihr getreuer H SCHUCHARDT