Hugo Schuchardt an Graziadio Isaia Ascoli (151-K26_26)

von Hugo Schuchardt

an Graziadio Isaia Ascoli

Gotha

03. 08. 1898

language Deutsch

Schlagwörter: Meyer-Lübke, Wilhelm

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Graziadio Isaia Ascoli (151-K26_26). Gotha, 03. 08. 1898. Hrsg. von Klaus Lichem und Wolfgang Würdinger (2013). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1301, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1301.


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Verehrter Freund,

Ihre eben eingetroffene Karte hat mir einen Stein vom Herzen genommen, und ich danke Ihnen. Es ist wahrscheinlich dass in Bezug auf die äusserliche Behandlung, auf die Darstellung wissenschaftlicher Dinge solche individuelle oder gar nationale Verschiedenheiten bestehen welche geeignet sind Anlass zu Missverständnissen zu geben. Ich bin jeder Zeit bereit über derartige prinzipielle Fragen einen Gedankenaustausch mit Ihnen oder einem Andern einzugehen. Was die etymologischen Probleme anlangt, wegen deren Auffassung Sie ungehalten gegen mich waren, so können wir uns darüber noch ruhiger und unbefangener äussern; ich bin im Stande noch Einiges zur Begründung meiner Ansichten vorzubringen, gebe aber Ihnen jetzt definitiv das nur nebenbei angeführte pugnóro, steóro1 auf, für das ich Meyer-Lübke die Verantwortung überlassen hatte. - Wenn ich Ihnen sage dass ich jetzt gerne am Monte Generoso weilen würde, so wird Ihnen das hinlänglich darthun dass auch kein Wölkchen mehr von jener Verstimmung vorhanden ist, die mir Ihr Brief bereitet hatte, und dass die Gefühle unverändert sind die ich seit Jahrzehnten für sie hege.

Ihr herzlich ergebener
H. SCHU.

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1 Vgl. dazu 149-B26_25.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana www.lincei.it. (Sig. K26_26)