Georg Streck an Hugo Schuchardt (01-11304)
von Georg Streck
an Hugo Schuchardt
11. 09. 1914
Deutsch
Zitiervorschlag: Georg Streck an Hugo Schuchardt (01-11304). Graz, 11. 09. 1914. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2024). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.12399, abgerufen am 12. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.12399.
Graz, 11. Sept. 1914.
Euer Hochwohlgeboren,
sehr geehrter Herr Hofrat!
Infolge Mobilisierungsordre verließ ich am 27./7. meine erst kurze Zeit innegehabte Stelle in [Name nicht entziffert] und rückte beim hiesigen 3. Landsturmkommando ein. Am 8. Aug. wurde ich vorgeblich krankheitshalber beurlaubt ohne bis jetzt wieder einberufen zu sein.
Nachdem ich keine Gebühren bekomme auch nichts unternehmen kann, da ich ja täglich der neuerlichen Einberufung gewärtig sein|2| muß, so bin ich in unverschuldete drinkende [sic] Notlage geraten, kann mein Quartier nicht mehr bezahlen und leide Hunger.
Ich erlaube mir daher sehr geehrter Herr Hofrat innigst zu bitten mir, in Ihrer bekannten Herzensgüte, mit einer Beihilfe meine Lage zu erleichtern.
Im Vorhinein aus warmem Herzen bestens dankend, grüße
hochachtungsvoll
ergebenst
Georg Streck
Leonhardstraße 44.
Gütige geneigte Antwort werde ich mir erlauben morgen persönlich abzuholen.