Friedrich Bernhardt von Hagke an Hugo Schuchardt (04-04324)
von Friedrich Bernhardt von Hagke
an Hugo Schuchardt
02. 12. 1870
Deutsch
Zitiervorschlag: Friedrich Bernhardt von Hagke an Hugo Schuchardt (04-04324). Schilfa, 02. 12. 1870. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2023). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.11523, abgerufen am 20. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.11523.
Schilfa, 2/12 70.
Lieber Hugo!
Da mich vor etwa 14 Tagen, bei einem Spaziergang im Garten, meine Hunde, diese infamen, wilden Bestien, umgerannt hatten und mir daraus eine Quetschung u. Entzündung des rechten Kniegelenks zugefügt wurde, – so daß ich nicht nach Berlin zum Kreistag reisen könne und bin dadurch – wenigstens fürs Erste – außer Stand dem Minister v. Mühler1 über diese Angelegenheit neuerlich Vortrag zu halten. Es fragt sich nun: ob u. wann ich dem Minister über die Sachen |2|schreiben und ob ich dabei anführen soll, daß der Prof. Diez in Bonn2 günstiges Zeugniß für Dich abgeben dürfte? –
Sei also so gut, lieber Hugo, mir Deine Wünsche in dieser Hinsicht ganz bestimmt mitzutheilen.
Augenblicklich ist, glaube ich, jeder Schritt verfrüht. –
Leo ist nunmehr seinem Regiment nach Frankreich nachgeschickt worden!!!
Entschuldige die Flüchtigkeit dieser Zeilen; ich bin schwer überladen mit Geschäften aller Art.
Stets Dein treuergebener
Onkel
Bernhard
1 Heinrich (von) Mühler (1813-1874), preuß. Kultusminister 1862-1872.
2 Friedrich Diez (1794-1876), deutscher Romanist; Prüfer in Schuchardts Promotionsverfahren; vgl. HSA 02319-02325; er hat sich für Schuchardt in der Tat verschiedentlich positiv verwendet.