Gustav Wilhelm Gessmann an Hugo Schuchardt (01-03569)
an Hugo Schuchardt
20. 04. 1904
Deutsch
Zitiervorschlag: Gustav Wilhelm Gessmann an Hugo Schuchardt (01-03569). Graz, 20. 04. 1904. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2022). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.11146, abgerufen am 20. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.11146.
Graz, am 20. April 1904.
Hochgeehrter Herr Professor!
In eiliger Erwiderung der geehrten Zuschrift und Anfrage wegen Verwendung der Weidenruten als Wahrsagemittel beehre ich mich mitzuteilen, dass meiner Erinnerung nach es sich dabei um einen althebräischen Gebrauch gehandelt hat. Ich kann mich leider augenblicklich nicht mehr an die Stelle erinnern, wo ich diese Bemerkung fand. Es war entweder in Görres „Christliche Mystik“,1 in einem Werke von Prof. Perty2 oder in Lenormand „Die Wahrsagekunst der Chaldäer“3.
Da ich eben in Uebersiedlung begriffen bin und meine sämmtlichen Bücher bereits verpackt sind, kann ich augenblicklich nicht nachsehen, werde jedoch, sowie ich wieder über die Bücher disponieren kann, was noch im Mai der Fall sein dürfte, sofort die bezügliche Quelle nachschlagen und mit genauerer Auskunft dienen.4
Bitte zu entschuldigen, dass ich durch die Umstände verhindert bin gleich jetzt befriedigende Auskunft geben zu können.
Mit vorzüglicher Hochachtung
ergebenst
GWGeßmann
1 Joseph Görres, Die christliche Mystik, Regensburg und Landshut: Verlag von G. Joseph Manz (Krüll'sche Universitätsbuchhandlung), 1836 u. ö.
2 Die Anthropologie als die Wissenschaft von dem körperlichen und geistigen Wesen des Menschen. Dargestellt v. Maximilian Perty, Leipzig: Winter, 1874.
3 François Lenormant, Die Magie und Wahrsagekunst der Chaldäer, Jena: Costenoble, 1878.
4 Es ist keine Folge-Korrespondenz mit Schuchardt erhalten.