Hugo Schuchardt an Zsigmond Simonyi (95-HSZS22)
von Hugo Schuchardt
11. 08. 1916
Deutsch
Schlagwörter: Neue Zürcher Zeitung Ungarisch
Französisch
Rumänisch Bally, Charles Zürich
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Zsigmond Simonyi (95-HSZS22). Graz, 11. 08. 1916. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2020). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.11012, abgerufen am 03. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.11012.
L. Fr.
Ich freue mich zu sehen daß Sie das Madjarische noch nicht ganz verlernt haben und daß es Ihnen und den Ihrigen gut geht. Én majdnem mindig kutyára vagyok.
Ihre Parallele zwischen Volk und fluctus ist ganz treffend (ein Volk Rebhühner* - franz.flot in Mdd. „Menge“ „Herde“ [so wenigstens in der Normandie]): nur wüßte ich nicht recht, wie zwischen den beiden Reihen einge genetische Beziehung zu denken wäre, und auch nicht auf welchem Weg madj. fot = folt aus dem Rom. kommen sollte. Das Rumänische bietet keine Brücke dar. * [* Auf ital. Boden kommt folc(o) Herde vor, d. h. mundartlich und alt] |2| Ich empfehle Ihnen Saussures (nachgelassenen und von Bally herausgegebenen) Cours de linguistique. Ein Freund bot sich von selbst an, mir es aus Zürich zu schicken1; seitdem las ich in der N. Zürch. Z. ein sehr mir den Mund wässrig machendes Feuilleton darüber.
Ihr
HSch
1 Vgl. Jacob Jud, HSA 05175 (22.8.1916): „Das Buch von Saussure geht heute nachmittag an Sie ab: es wird mich lebhaft interessieren, was Sie davon sagen. Eigenartig ist das Buch schon deshalb, weil es ein „Einsamer“ geschrieben, der mit einer Reihe von Problemen völlig ohne Contakt mit andern sich selbst abzufinden versucht hat“.
Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. (Sig. HSZS22)