Zsigmond Simonyi an Hugo Schuchardt (52-10643)
von Zsigmond Simonyi
an Hugo Schuchardt
24. 12. 1912
Deutsch
Schlagwörter: Ungarisch Graz Schuchardt, Hugo (1913)
Zitiervorschlag: Zsigmond Simonyi an Hugo Schuchardt (52-10643). Tatranská Polianka, 24. 12. 1912. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2020). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10967, abgerufen am 01. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10967.
MAGYAR NYELVŐR
SZERKESZTÖ- S KIADÓ-HIVATALA
BUDAPEST,
IV. FERENC JÓSZEF PART 27.
Tátraszéplak,
1912. 24. Dezember
Verehrter Herr Hofrat!
Vor allem wünsche ich Ihnen in meinem und der meinigen Namen fröhliche Weihnachten und ein glückliches, nervenfreies neues Jahr. Ich danke Ihnen zugleich für die viele Güte, die Sie mir auch in dem nun vergehenden Jahre erwiesen haben. Meine Tochter wird Ihnen besonders danken für Ihren freundlichen Schutz; sie bedauert sehr, nicht persönlich Abschied genommen zu haben, sie hat sich nach so langem Aufenthalt1 plötzlich zur Heimreise entschlossen, nachdem sie das schöne Graz so sehr liebgewonnen hat.
|2|Unser bliktri, das im Ungarischen ein so alltägliches Wort geworden ist, scheint sehr rätselhaften Ursprungs zu sein.2 Die betr. Form der rom. Sprachen hat auch Körösi im Nyv. angeführt, ich konnte aber nicht klug aus ihnen werden. Wir haben den Ausdruck jedenfalls dem Küchenlatein zu verdanken, wie so viele andere, z. B. fölöstököm < frühstücken usw. (so auch kulipendium, das ich vergebens in den verschiedenen Ducange-n suche).
Mit wiederholten Glückwünschen
Ihr dankbar ergebener
Simonyi.
1 Vermutlich zur Vertiefung der Deutschkenntnisse. Aus ihrer Feder gibt es 12 Briefe an Schuchardt aus den Jahren 1913 bis 1927, HSA 10575-10593.
2 Schuchardt, „Bliktri“, Magyar Nyelvőr 42, 1913, 34 [=Kleinigkeit].