Hugo Schuchardt an John Rhys (18-A4.4.16.18) Hugo Schuchardt Dagmar Bronner Belma Mahmutovic Verena Schwägerl-Melchior Markus Wursthorn Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.10831 18-A4.4.16.18 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Wales Aberystwyth National Library of Wales A4.4.16.18 Hugo Schuchardt Papier Brief 3 Seiten Graz 1876-12-01 Dagmar Bronner Belma Mahmutovic Verena Schwägerl-Melchior Markus Wursthorn 2017 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und John Rhys Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1876-12-01 John Rhys Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - John Rhys Korrespondenz Walisisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der National Library of Wales. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der National Library of Wales. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der National Library of Wales.

ObwohlBei diesem Dokument handelt es sich um eine Abschrift des vorhergehenden Dokuments (Nr. 17), angefertigt eventuell von John Rhŷs selbst oder seiner Frau Elisa. das Fach, welches ich als Universitätslehrer vertrete, die romanische Philologie ist, habe ich doch seit geraumer Zeit mich auch mit dem Studium der kymrischen Sprache und Litteratur beschäftigt. Als ich im Herbst vorigen Jahres, um mich mit der Praxis des Kymrischen vertrauter zu machen, längere Zeit mich in Wales aufhielt, vernahm ich mit grosser Freude, dass man mit dem Gedanken umgehe, zu Oxford einen Lehrstuhl für kymrische Philologie zu errichten. Sofort gewann ich die Ansicht und sprach sie auch gegen verschiedene Personen aus, dass Niemand geeigneter sei, diesen Lehrstuhl einzunehmen, als Mr. John Rhŷs. Wenn die Kymren der Pflege ihrer Sprache und der Lektüre ihrer alten Schriftsteller mit seltenem Eifer obliegen, so lässt sich anderseits nicht läugnen, dass der Werth der gelehrten Arbeiten, welche sie über diese Gegenstände geliefert haben, zum grossen Theil durch gewisse übertriebene und phantastische Vorstellungen und durch den Mangel gründlicher Kenntnisse auf benachbarten wissenschaftlichen Gebieten wesentlich beeinträchtigt erscheint. Ich bin überzeugt, dass Mr. John Rhŷs mehr als Einer berufen ist, die Kymrische Philologie in eine sichere Bahn und zu fruchtbaren Ergebnissen zu geleiten. Als er in Leipzig studirte, hatte ich Gelegenheit zu beobachten, mit welchem Erfolge er sich die Thatsachen und die Methode der vergleichenden Sprachwissenschaft aneignete. Auf so breiter Grundlage erhoben sich dann seine keltischen, insbesondere kymrischen Studien. Die verschiedenen Abhandlungen, welche er in Zeitschriften über die Geschichte der kymrischen Sprache und die ältesten keltischen Inschriften von Wales veröffentlicht hat, sind ein rühmliches Zeugniss für seinen Scharfsinn und seinen Fleiss. Die eine derselben, welche, sich auf die lateinischen Elemente des Kymrischen bezieht, habe ich sehr eingehend geprüft; meine Absicht, die darin enthaltenen interessanten Ergebnisse mit Zusatz einiger eigenen Bemerkungen in einer deutschen Zeitschrift darzulegen, bin ich leider bis jetzt verhindert gewesen. Alle diese Arbeiten berechtigen uns, die wir an der Förderung der keltischen Philologie grösseren oder geringeren Antheil nehmen, dem angekündigten Werke: “Lectures on Welsh Philology By John Rhŷs” mit grösster Spannung entgegenzusehen, und zu hoffen, dass der Verfasser auf dem Lehrstuhle zu Oxford grössere Musse, als bisher, finden werde, sich der Wissenschaft zu widmen.

Graz 1. Dec. 1876. Hugo Schuchardt, Dr. phil.k.k. ord. öff. Professor an der Univ. Graz (Oestreich),vormalsord. öff. Professor an der Univ. Halle (Preussen),vormalsPrivatdocent an der Univ. Leipzig