Franz Xaver Krones von Marchland an Hugo Schuchardt (01-05836) Franz Xaver Krones von Marchland Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.10766 01-05836 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05836 Franz Xaver Krones von Marchland Papier Brief 3 Seiten Graz 1881-06-23 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2020 Die Korrespondenz zwischen Franz Xaver Krones von Marchland und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Franz Xaver Krones von Marchland Graz 1881-06-23 Hugo Schuchardt Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Franz Xaver Krones von Marchland - Hugo Schuchardt Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Graz 23/VI 881 Geehrtester Herr Kollege!

So eben erhalte ich Ihre willkommenen Zeilen und beeile mich, dieselben zu erwidern. Habent fata sua – colloquia! kann ich in diesem Falle ausrufen. Als Koll. Meyer Gustav Meyer (1850-1900), Indogermanist in Graz, zeitweilige Nachbar Schuchardts. beim Kaffehtische mich im heiteren Tone so en passant als künftigen Dekan prognosticirte erwiderte ich, – wie das bei dieser Situation begreiflich ist, auch im Tone des Scherzes, aber ablehnend, da ich auch nicht voraussetzte, voraussetzen konnte, es handle sich da um eine ernstliche Werbung. Mit mir selbst war ich längst im Reinen, denn wer wie ich Jahre hindurch mit langathmiger Büchermacherei sich abmühte und damit dem Ende zusteuernd ein Schuljahr im Auge hat, das ihm die ersehnte Muße für lange zurückgedrängte Lieblingsarbeiten und die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Urlaubsreise in Aussicht stellt, muß sich begreiflicher [?] eine ämtliche Stellung vom Leibe halten, welche ihn dieser Möglichkeit und Muße beraubt. Ueberdies habe ich das Dekanat, das nicht blos eine Ehre sondern vor allem eine Last ist, bereits 2 mal bekleidet und habe deshalb doppelten und objektiven Grund, mich diesem Amte fern zu halten. Dieser Grund wurde von mir auch geltend gemacht, als ich bereits vor 15 Tagen Schönbach Anton Schönbach (1848-1911), Germanist; vgl. HSA 10146-10176., dem Dekan Wilhelm Kergel (1822-1891), Klass. Philologe, Prof. in Lemberg, Olmütz und (seit 1871) in Graz und Karajan Max von Karajan (1833-1914), klass. Philologe; vgl. HSA 05295-05297. gegenüber die bestimmte Erklärung abgab, mich nicht wählen lassen zu wollen, falls man darauf reflectire.

Ich bin Ihnen für Ihre gute Meinung bestens verbunden, aber hoffe zugleich, Sie von der Stichhältigkeit meiner Weigerungsgründe überzeugt zu haben. Freund Mayer hat meine mit lachendem Munde gegebenen Erklärungen etwas zu optimistisch gedeutet, ein wenig zwischen den Zeilen gelesen und so – allerdings bona fide – die mir selbst unwillkommene Verwicklung geschaffen. Daß dieselbe ihre Lösung leicht finden kann, davon bin ich überzeugt; denn die Thatsachen, oder, richtiger gesagt, die Ergebnisse der früheren Decanatswahlen haben mir gezeigt, daß unser „republikanisches Gemeinwesen“ jeden Dekan leicht verdaut.

Nichts für ungut also! Mit bestem Gruße Ihr achtungsvoll ergebenster FKrones