Lajos Katona an Hugo Schuchardt (409-05466)
von Lajos Katona
an Hugo Schuchardt
11. 11. 1905
Deutsch
Zitiervorschlag: Lajos Katona an Hugo Schuchardt (409-05466). Budapest, 11. 11. 1905. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2023). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10596, abgerufen am 09. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10596.
11.XI.05.
Hochgeehrter Freund!
Es tut mir sehr leid, dass Ihre Gesundheit nicht ganz befriedigend ist. An meiner Verstimmung sind hauptsächlich die trostlosen Zustände hier schuld, die sich von Tag zu Tag hoffnungsloser gestalten. Eine Zeitlang habe ich gegen dieselben in der Arbeit die beste Panacee1 gefunden; nun will aber auch dieses versagen. Es bleibt mir nur mehr die Kindesstube übrig, aber auch in diese fällt nur zu häufig der trübe Schatten des draußen stürmisch jagenden Gewölkes herein. Und was erst dann, wenn das mit drohender Eile herannahende Gewitter losbricht? Meine schon jetzt gebrochene Kraft wird demselben kaum gewachsen sein.
Mit herzlichen Grüßen Ihr treu ergebener
K.
1 Frz. panacée, „Universalheilmittel“.