Hugo Schuchardt an Lajos Katona (338-05067_411)
von Hugo Schuchardt
an Lajos Katona
13. 11. 1902
Deutsch
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Lajos Katona (338-05067_411). Graz, 13. 11. 1902. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2023). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10525, abgerufen am 19. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10525.
[GRAZ 1, 13.11.02]
L. Fr.!
Ich habe eben Heft 8 der Ethnographia erhalten und u. A. (Semayer1 und Batky2 habe ich gleich zur Ernennung beglückwünscht) Ihr Marcolfianum3 gefunden. Es ist sehr merkwürdig, wie viele Wiederholungen in den Fliegenden Blättern4 vorkommen. Wenn man einmal einen vierwöchentlichen Schnupfen hätte, sollte man, mit folkloristischem Auge, die sämmtlichen Bände der Fl. B. durchmustern. Ich glaube, ich habe Ihnen schon erzählt,5 wie ich im Frühjahr v. J. im Pariser Figaro einen Leitartikel (oder doch einen ernsten auf der ersten Seite) über Wahrung des Beichtgeheimnisses las und als wahrhaft darin eine Geschichte erzählt die mir aus einem alten Bd. der Fl. Bl. lebhaft im Gedächtnis war? – Mitte December reise ich wahrscheinlich nach Ägypten (leider cholaraelt es noch ein bissl dort). Herzlichst der Ihrige (pluralis familiaris)!
1 Willibald (Vilibáld) Semayer (1868-1928), ungar. Ethnograph; vgl. HSA 10499-10505. – Leider wird nicht gesagt, zu welcher Ehrung Schuchardt Semayer und Batky gratuliert.
2 Zsigmond Batky (1874-1939), ungar. Ethnograph; vgl. HSA 00573-00575.
3 Katona, „ Salamon és Markalf“, Ethnographia 13, 1902, 93-94, 377-378.
4 Fliegende Blätter war der Name einer humoristischen, reich illustrierten deutschen Wochenschrift. Die Fliegenden Blätter erschienen von 1845 bis 1928 beim Verlag Braun & Schneider, München“ (Wikipedia).
5 Vgl. Brief Ms 5067/397 (14.3.1902).
6 „nygdíjas“
7 „Der Grazer Linguistik-Emeritus“.
Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung von: Bibliothek und Informationszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung für Handschriften und Alte Bücher. (Sig. 05067_411)