Lajos Katona an Hugo Schuchardt (293-05426)

von Lajos Katona

an Hugo Schuchardt

Budapest

22. 11. 1900

language Deutsch

Zitiervorschlag: Lajos Katona an Hugo Schuchardt (293-05426). Budapest, 22. 11. 1900. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2023). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10481, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10481.


|1||2|

[BUDAPEST, 900 NOV. 22]

Sehr geehrter Herr Professor!

Ihre Karte und mein Brief von gestern haben sich unterwegs gekreuzt. Was Ihre überaus wohlmeinende und mich besonders beehrende Voraussetzung anbelangt, kann es selbstverständlich gar nicht in Frage gestellt werden, ob ich zu dem mir angesinnten Liebesdienst (Todtencult) geneigt sei.1 Es frägt sich nur, ob man mich, den homo novus et ignotus (im doppelten Sinne des letzten Wortes) an betr. Stelle als Ihren Supplenten anerkennen wird? Da werden Sie wohl wieder die Mühe des Taufpathen oder Firmpathen nehmen müssen. Auch wäre mir zum Zwecke einer eingehenden Würdigung der folkloristischen Arbeiten des Verewigten der II. Band seiner Essays u. Studien, den ich hier nicht auftreiben kann, so wie das von Ihnen erwähnte Verzeichnis dieser Schriften ǀǀ unerlässlich. Wo sind denn seine Bücher, besonders die von Ihnen angeführten, mich besonders interessirenden Werke hingekommen? Hoffentlich doch nicht auf den Antiquariatsmarkt? Mit herzlichen Grüßen

Ihr ergebenster
K.


1 Es geht um einen Nachruf auf den Grazer Sprachwissenschaftler Gustav Meyer, der am 28. August 1900 in Graz verstorben war und am 25. November 1900 fünfzig Jahre alt geworden wäre.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 05426)