Hugo Schuchardt an Lajos Katona (222-05067_344)
von Hugo Schuchardt
an Lajos Katona
23. 02. 1896
Deutsch
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Lajos Katona (222-05067_344). Graz, 23. 02. 1896. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2023). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10410, abgerufen am 16. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10410.
[GRAZ ELISABETHSTRASSE 23-2-96]
L. Fr.
Ich danke bestens. Gestatten Sie dass ich Ihre Frage auf einer Korrespondenzkarte beantworte. Der Antrag zum Ankauf des Nyelvör würde an den meisten Orten auf die Schwierigkeit stossen dass Niemand über diese Zeitschrift auch nur im Geringsten orientirt wäre. Also ohne eine bestimmte Empfehlung geht es nicht ab. Die könnte ich aber nur nach Leipzig an meinen Freund Prof. A. Leskien (Slawist)1 geben, der selbst in Ungarn gelebt und das Magyarische seiner Zeit verstanden und gesprochen hat;2 zudem ist jetzt in Leipzig ein Privatdozent, der auch das Magyarische in seinen Bereich gezogen hat. Schreiben Sie ihm mit Beziehung auf mich. Anderswo habe ich auch gute Freunde z. B. in München Prof. Ernst Kuhn (vgl. Sprachwiss.),3 aber man wird sagen, wozu den Nyelvör anschaffen wenn noch gar keine Aussicht vorhanden ist, dass sich Jemand seiner bedient?
Mit herzl. Gr. Ihr
HS.
1 August Leskien (1840-1916), Slawist; vgl. HSA 06419-06438; hier bes. 06423.
2 Ob Leskien wirklich in Ungarn gelebt hatte, ist nicht sicher; aber durch seine Verbindung zur Verlegerfamilie Brockhaus (Heinrich Eduard Brockhaus hatte 1854 in Budapest Maria Emilia gen. Milly Weisz geheiratet) kam er in engen Kontakt mit Ungarns Sprache und Kultur.
3 Ernst Kuhn (1846-1920), deutscher Indologe; vgl. HSA 05844-05869.
Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung von: Bibliothek und Informationszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung für Handschriften und Alte Bücher. (Sig. 05067_344)