Lajos Katona an Hugo Schuchardt (150-05390) Lajos Katona Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.10338 150-05390 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05390 Lajos Katona Papier Brief 6 Seiten Budapest 1890 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2023 Die Korrespondenz zwischen Lajos Katona und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

Die Datenmodellierung orientiert sich am DTA-Basisformat, ediarum und der CorrespDesc-SIG.

Das auf DTABf-Modellierungsschema wurde für die Zwecke des Projektes angepasst und befindet sich unter

Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

Rollen-Taxonomie

Datumstaxonomie

Thesaurustaxonomie

Lajos Katona Budapest 1890 Hugo Schuchardt Hungary Budapest Budapest 19.04045,47.49835 Korrespondenz Lajos Katona - Hugo Schuchardt Korrespondenz Egyetemes philologiai közlöny Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
[s. d. (Anfang Mai 1890?),Das approximative Datum ergibt sich aus PK Ms 5067/296 (Erwähnung des „Morkoláb“-Artikels). Budapest, I. Országház-u. 19] Sehr geehrter Herr Professor!

Für ihre freundliche Bereitwilligkeit, mir einen Verleger geneigt machen zu wollen, sage ich Ihnen hiermit herzlichen Dank. Doch ist es noch immer eine Frage, ob ich bei meiner schwankenden Gesundheit und noch mehr in Anbetracht meiner tausenfach versplitterten wenigen Mußestunden so bald, wie ich wünschte, dazu kommen werde, Sie mit einer diesbezüglichen Bitte zu belästigen. Einiges liegt im Ungarischen und unseren Verhältnissen angemessenen bereits fertig vor, und auch zum Übrigen sind die Notizen und Vorarbeiten so ziemlich zusammengestellt. Nun meinten Sie früher einmal, ich sollte das Werk zuerst ungarisch publicieren und dann erst an die deutsche Bearbeitung gehen. Die würde aber die Sache auf eine allzu lange Bank hinausschieben, da ich hier nur ratenweise ab und zu Etwas anbringen und auch das nur in der undankbarsten Weise, nämlich ohne Honorar in der Zschr. der ethnogr. Gesellschaft losschlagen kann. Höchstens daß ich im Philol. Közlony Egyetemes Philologiai Közlöny [= Allgemeine Philologische Mitteilungen], 1877f. einiges, was mehr vergl. litterarhistorischer Natur ist, verwerthen könnte. Aber auch das wird jämmerlich bezahlt, so daß ich nicht umhin kann, wenn auch mit großem Widerstreben, fortwährend nach productiver Nebenbeschäftigung zu rennen und den besten Theil meiner karg zugemessenen freien Zeit solcher zu widmen.

Vorgestern hat man von mir eine Kleinigkeit vor das illustre Forum der I. Kl. der Akademie gebracht. Szily Koloman / Kalmán Szily (1838-1924), Physiker, Sprachwissenschaftler, erster Generalsekretär der Ungarischen Akademie der Wissenschaften; vgl. HSA 11497-11523. Hier geht es um seinen Beitrag „ Morkoláb “, Magyar Nyelvör, 1890, 107-108, auf den Katona vertiefend Bezug nimmt (S. 193-201). hat vor einigen Wochen im Nyv. Das Wort Morkoláb auf’s Tapet geworfen und dann bei Gelegenheit des Szarvas-Banket’s im Verein mit dem Gefeierten mich freundlichst aufgefordert, die Sache etwas näher zu untersuchen. Ich habe mich des Auftrages so gut, oder so schlecht, entledigt, wie es meine spärlichen Notizen und meine nicht allzufeine etymologische Trüffelnase eben erlaubten. Nun hat aber der für den Nyv. und zur Vorlesung für den bescheidenen Zirkel unserer Gesellschaft bestimmt gewesene Artikel Herrn Szarvas gar zu gut gefallen, so daß er sich bewogen fühlte, denselben nicht unter dem Scheffel zu verborgen zu behalten, sondern für seine größere Publication zu sorgen. So bin ich zu meiner größten Überraschung zu der unverdienten Ehre gelangt, die Gastfreundschaft der Akademie und obendrein ein ganzes Sturzbad von Lobsprüchen vonseiten meines väterlichen Gönners Herrn Szily, zu genießen. Der kleine Aufsatz (8 S.) kommt im nächsten Hefte des Nyv.Dieses Heft dat. vom 15. Mai 1890. und werden Sie vielleicht, hochgeehrter Herr Professor, so freundlich sein, demselben eine kleine Viertelstunde zu opfern. Ich hoffe nämlich, daß Sie dann mit einigen einschneidenen Bemerkungen sowohl den Nyv., als besonders mir einen mit großer Dankbarkeit entgegenzunehmenden Dienst und die denkbar größte Auszeichnung erweisen dürften. Ihnen zu gestehn, daß ich so heimtückisch war, die ganze Geschichte nur in der Aussicht aufzustellen, daß Sie durch meinen eventuell geschossenen Bock zu einer lehrreichen Berichtigung oder Ergänzung angeregt sein werden. Sie müssen Ihre auwärtige und Ehren-Mitgliedschaft recht sauer verdienen. Ein Glück noch, daß es Ihnen nicht allzu schwer werden kann, uns etwas Gescheites zu lehren. Bei der gestrigen Vorwahl in den Klassen ist in der I. Munkácsi, Bernhard Munkácsi, urspr. „Munk“ (1860-1937), ungar. Orientalist; vgl. HSA 07597-07601. in der II. Réthy László Réthy (1851-1914), ungar. Archäologe und Ethnograph, Spezialist für antikes Münzwesen. („Ethnographia“ – Ursprung des rumän. Volkes und seiner Sprache!) durchgedrungen. Morgen folgt die Bestätigung dieser Wahlen im Plenum. Wie Sie sehen, strebt die junge Generation wacker vorwärts. Wlislocky Heinrich von Wlislocki, Vom wandernden Zigeunervolke. Bilder aus dem Leben der Siebenbürger Zigeuner. Geschichtliches, ethnologisches, Sprache und Poesie , Hamburg: Richter, 1890 ; VII, 390 S.; Volksdichtungen der siebenbürgischen und südungarischen Zigeuner , ges. u. aus uned. Originaltexten übers. von Heinrich von Wlislocki, Wien: Graeser, 1890; XVI, 431 S. hat vor einigen Tagen auf einmal 2 dickleibige Bücher erscheinen lassen. Beide deutsch und bei deutschen Verlagen. In der Univ.-Angelegenheit ist noch immer kein Schritt vorwärts zu verzeichnen.

Mit herzlichsten Grüßen Ihr ganz ergebener K.