Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (224-s.n.)

von Hugo Schuchardt

an Julio de Urquijo Ybarra

Graz

21. 03. 1912

language Deutsch

Schlagwörter: Zeitschrift für romanische Philologie Karras, Ehrhardt Lacombe, Georges Österreich Halle

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (224-s.n.). Graz, 21. 03. 1912. Hrsg. von Bernhard Hurch und Maria José Kerejeta (2007). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1021, abgerufen am 18. 04. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1021.


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Graz, 21. März '12

Sehr geehrter Freund,

Ich habe heute morgen ihren Brief erhalten und sofort an Karras geschrieben, indem ich ihm die Punkte vortrug die Sie mir angegeben hatten. Darunter ist mir nur einer der meines Erachtens Schwierigkeit verursachen könnte, nämlich "daß die Druckerei sich verpflichte wenn es nötig sei, 200 Seiten auf einmal zu setzen".

Ich selbst verstehe nicht wie das á la vez gemeint ist. In wieviel Zeit? Sie denken vielleicht daran daß 200 Seiten zugleich im Satze stehen bleiben könnten. Aber nicht selten reichen die Typen, d.h. bestimmte |2|Typen z.B. das ç für soviel Bogen nicht aus, und man muß den Satz abbrechen, um weiter setzen zu können. Auch würden wenn die 200 Seiten Beiträge von verschiedenen Autoren enthielten, Schwierigkeiten anderer Art entstehen.

Das Finanzielle haben sie ganz unerwähnt gelassen; ich habe das auf eigene Faust zur Sprache gebracht.

Wichtig ist ferner wie es mit den Korrekturen zu halten wäre die von den Verfassern gegen das Manuskript vorgenommen werden. (Ich z.B. erlaube mir starke Zusätze und Striche in der Zeitschr. f. rom. Phil.) Bei uns, d.h. in Deutschland und Östreich werden diese |3|nachträglichen Änderungen den Verfassern in Rechnung gesetzt.

Über die Angelegenheit des Gerenten bin ich nicht unterrichtet; ich habe Karras gebeten mich darüber zu unterrichten. So viel ich sehe, besteht eine betreffende gesetzliche Bestimmung nicht. Der Redakteur ist eo ipso zugleich der verantwortliche Redakteur; es scheint daß sein Name entweder auf dem Titelblatt oder am Schluß (wie der gérant in franz. Periodicis) genannt sein muß. Bei Zeitungen wird zwar ein verantwortlicher Redakteur angegeben, aber doch nur um etwaige Unannehmlichkeiten die aus politischen oder zivilrechtlichen Ursachen ent|4|stehen könnten, für die eigentlichen Sünder abzubüßen.

Sobald ich Nachricht aus Halle erhalte, übermittle ich sie Ihnen.

Ich habe Lacombe gebeten eine Reihe von Mitteilungen zu errainzqui, die er mir zur Verfügung stellte, selbst in Form eines Nachtrags zu meinem Artikel zu veröffentlichen. Ich werde ihm in bezug darauf noch ein paar Zeilen schreiben.

In größter Eile

mit herzl. Gruß

Ihr erg.

H.Sch.

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Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Koldo Mitxelena Kulturunea - Liburutegia (Fondo Urquijo). (Sig. s.n.)