Eduard Wölfflin an Hugo Schuchardt (04-12874)

von Eduard Wölfflin

an Hugo Schuchardt

München

04. 12. 1886

language Deutsch

Schlagwörter: Meyer-Lübke, Wilhelm Meyer-Lübke, Wilhelm (1888)

Zitiervorschlag: Eduard Wölfflin an Hugo Schuchardt (04-12874). München, 04. 12. 1886. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.10028, abgerufen am 19. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.10028.


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München, 4 Decb. 86.1

Verehrtester Herr College,

Die Zettel o, onis liegen in Zürich bei Dr. Wilhelm Meyer (Neutrum),2 der den Artikel für das Archiv liefern soll, aber nun für den kranken D’Ovidio auch die ital. Grammatik in Gröbers Encyclopaedie liefert. Doch gehört in Ihre Classe: Scribonius, Weiterbildung von Scribo, welches altlatein. muß gewesen sein, & bei Gregor d. Großen u. A. wieder auftaucht.

Zu den Nebenformen der Verba auf izare kommt nun noch iziare in allen Italatexten, vgl. Archiv III. 590. Ich bin mir nur noch nicht klar, ob idio bloß graphische Variante = izo ist. Das Doppelheft Arch. III 3 /4 wird heute in der Akademie Sitzung vorgelegt. Die Redaction lege ich dann nieder, da ich nicht jährlich 500 Mark zusetzen mag.3

Mit fr. Gr.

hr ergebenster

Lupulus4


1 Die Karte schließt thematisch an die vorhergehende (HSA 12873) an.

2 Gem. ist Wilhelm Meyer-(Lübke), zu diesem Zeitpunkt noch Zürcher Privatdozent und noch nicht mit Hermine Lübke (1869-1933) verheiratet. In Gröbers Grundriss I, 1883, 351f. ist er der Autor von „Die lateinische Sprache in den romanischen Ländern“.

3 Diese Drohung wurde offenbar nicht wahr gemacht; Wölfflin figuriert noch bis 1908 als Herausgeber.

4 Diese lateinische Scherzform des eigenen Namens darf wohl als Zeichen der (gewachsenen) Vertraulichkeit gedeutet werden.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 12874)