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[1r]


.Translation deß Mehmet Bascha×
.schreibens an ihr ksl. Mt etc.×.

1
.Das in e. ksl. Mt. etc. lauttern unnd freundlichen Schreiben, so noch
.hievor alher gebracht, die ursach unnd ursprung, warumben euhr ksl.
5 Mt. etc. verehrung nit zu ihrer rechten zeitt an die erhöbt unnd für-
.trefflich Porten gelüfert, angezaigt, auch diß vermeldist worden,
.wie man die begen unnd das annder sighaffte gräniz hör mit nichte
.bezäme, sonnder sy immerdar zu e. Mt. etc. reich unnd gebiedt ein-
.fallen unnd darinnen schaden unnd ubelß zu thuen nie nicht aufhören.

2
10 Gleichsfals haben e. Mt. etc. in gedachtem ihrem freundlichen hergethonen
.schreiben bericht, das sy bey dem geehrten unnd gethreuen unnder den
.edlen deß christlichen gesaz Ulrichen von Künigsperg×, erzherzog Ernnsten×
.e. Mt. etc. brueders obristem silbercamerer, ihr praesent zu der
.hohen Porten, ursprung aller glückhseligkhait, herein abgefertigt unnd
15 geschickht, unnd das man von e. Mt. etc. seidten wider den friden
.unnd guette rueh niemalß in dem gebiedt seiner ksl. hochait
.ainichen uberlast oder verdruß geüebet oder gethon hab, sonnder
.in dem e. Mt. etc. thailß die conditionen unnd articl deß fridens
.unnd guetten rueh zu aller zeitt gehallten werden, da straiffen
20 hergegen die soldaten deß sighafften hörs seiner hohait thailß ohne
.unnderlaß in e. Mt. etc. lannd unnd gebiedt, es seyen auch ettliche
.dörfffer, welliche von alters her biß auf dise zeidt den musul-
.mannischen khriegsleuthen khainen tribut bezallt, yezo aber nemen
.sy den tribut mit gewalt von ihnen, unnd welliche dörffer
25 deß tributs sich waigern, die verbrennen unnd verhören sy unnd
.bringen die unterthonen umb, item e. Mt. etc. schlösser nehmen
.sy mit gewalt unnd betrug ein.

3 Uber das hat auch euhr
.ksl. Mt. etc. an disem seiner hochait mechtigen unnd sighafften hof
.residierende pottschafft ain lannges scriptum ubergeben unnd zu
30 dem er alles obstehende widerholet, hatt er daneben auch alle biß da-
.heer fürgangne schäden unnd unbilden bey einem puncten eingeführt,
.also das alles das jhenige, so in e. ksl. Mt. etc. schreiben, so
.woll in gedachter euhr pottschafft schrifften angeregt unnd
.erzehlt, ist aigentlichen translatiert unnd verdolmätscht worden, [1v]
.welliches wier auch in besster form ausführlich vor dem khünig-
.khlichen thron unnsers glückhseiligen khaysers×, dessen victori Gott
.erhallten unnd sein macht ihme mehren welle, fürgebracht und hatt
.sein ksl. hochait es alles woll angehört unnd verstannden.

4
5 Derwegen dann aus seiner hochait verordnung ain ksl. brief ge-
.schriben unnd e. Mt. etc. zuegeschickt worden, weil denn nun hier-
.innen sein ksl. hochait nachvolgen unnd hallten will, das heylige
.wort oder spruch unnßers heyligen propheten×, herrens der mensch-
.lichen nation, die heylige barmherzigkhait unnd göttliches
10 hayl sey ob ihm, da er also sagt: der frid sey ain herrscher
.unnd gehe allen anndern dingen unnd urtln für.

5 So hatt
.hierauf sein hochait auch verlanngen, nach dem frid, sicherhait
.stille unnd rueh der unterthonen unnd lannds inwohner, unnd läst
.ihme die frid unnd guette rueh antreffende sachen, wie sich ge-
15 zimbt, mit guetter sorg unnd vleys woll angelegen sein. Es seyn
.auch dem beylerbey von Ofen× unnd den anndern begen hin unnd
.wider an den gränizen, in sonnderhait aber den sansiackbegen
.in Bossen×, Clissa× unnd Herzeckh×, ainem ieden derselben mit frid
.zu bleiben, noch in e. Mt. etc. lannd unnd gebiedt wider den
20 friden unnd guette rueh einzufallen, dasselbe zu molestiern,
.zu blündern, noch darynnen ainiche schäden oder unbilligkhaiten
.zu treyben unnd zu üben, seine ksl. scharffe bevelch zue-
.geschriben, ihnen durch verstenndige zauschen uberschickht, auch von
.sollichem allem sich zu enthallten, mit dem ernstlichisten unnd
25 willen verbotten, bedrohungen unnd warnungen auferleget unnd
.bevolhen worden.

6 Also das es gewiß ist, ain yeder
.werde nach dem willen deß allmechtigen Gottes nottwendig-
.khlich seinen ksl. hochait hohem bevelch gehorsamen, dann
.wann sy zu wider dem ksl. Mandat in e. Mt. etc. gebiedt
30 straiffeten, raubten unnd schaden thetten, so werde der-
.selbe, wer der auch wehre, in khainem weg ainiche verzeihung
.oder gnad, oder das man ihm als ain sein besoldung nähm
.unnd sonst gehen ließ, nicht erlanngen, sonnder gewißlich examiniert,
.gepeiniget, unnd mit häfftigen straffen gestraffet werden.

7 [2r]
.Ist demnach, wann e. ksl. Mt. etc. diß unnser freundlich unnd laut-
.ter schreiben zu hannden gelang, vonnötten, das von ihrer rainen
.aufrichtigen seidten, der gebür nach, e. Mt. etc. gräniz heubtern ein-
.gebunden unnd auferlegt werde, damit ein yeder seine undergeben
5 khriegsleuth ernstlich im zäub hallte unnd deren geschwader oder
.rotten seiner hochait gebiedt zu berauben, zu beschädigen unnd
.darynnen die Musulmannen zu fahrn unnd niderzuhauen nicht aus-
.fallen lasse.

8 Die prorogation unnd bestanndigkhait
.deß frids unnd guetten ruhe bestehet an dem, das zu beeden thai-
10 len die articl unnd conditionen der pacten unnd verhayssung deß
.frids gehalten werden. Wann aber e. Mt. etc. soldaten nit mit
.rueh bleiben, sonnder immerdar boß- unnd schalckhafftigkhaiten be-
.gehen unnd üben, so dann khünnen die musulmannischen soldaten,
.ihrem eüfer unnd inbrünstigkhait nach auch nit also zuesehen, sonnder
15 weill an der sachen gelegen, begegnen sy mit allem vleys unnd sorgfel-
.tigkhait denselben schäden unnd ublthaten.

9 Diß gezimbt sich,
.das alles deß, was geschehen oder nit geschehen, auch deren schäden
.unnd unbilligkhaiten, die bißer fürgangen unnd volbracht worden
.sein, von beeden thaillen hinfüro nicht mehr gedacht, sonnder das
20 ienig, so sich verner zuetragen möchte, beeder seidts zu wissen ge-
.thon, unnd dasselbe mit rechtmässiger ehrlicher weiß, sovill
.müglich auf bayden thaillen accommodiert unnd volgendts obser-
.viert werde.

10
.Sonst sein auch unterthonen ettlicher gewisser dörffer, wel-
25 liche herwarts seiner hochait gränizen, hinnen in ihrem ksl.
.gebiedt ligen, die haben ihren tribut völlig auf disen thaill
.bezallt. Weill aber e. Mt. etc. leuth wider die pacta unnd
.verhaissung des fridens auch ein tribut von ihnen haben wellen
.unnd die unterthonen, die sollicher massen bedrangt werden,
30 so vill beschwärungen ye nicht ertragen khünnen, würdet dises
.ein ursach ihres verderbens unnd zersträung sein, welliches nun
.auch nicht recht ist. Aber e. Mt. etc. wende allen guetten emb-
.sigen vleys an, damit solliches den yhenigen boßhafftigen, so
.dergestalt der armen unterthonen zersträung verursachen, [2v]
.verwehrt unnd eingestöllt, so würdet nach dem willen deß
.allerhöchsten auch von disem thail, vermüg der alten pacten unnd
.verhayssung deß fridens alles gehallten werden, unnd ainiche
.frids widerwertigkhait sich weidter nicht erzaigen.

11
5 Translation des Mehmet Bascha×
.schreibens an ir ksl. Mt. etc×.

Translation starts here

[1r]

Translation of Mehmed Pasha×’s letter to his imperial majesty.

12 Your imperial majesty’s sincere and friendly letter, which was brought here beforehand, detailed the cause and origin as to why your imperial majesty’s tribute was not delivered to the sublime and excellent Porte at the right time. It was also reported that the beys and the rest of the victorious border army are not restrained in any way, but that they repeatedly invade your majesty’s realm and territory and cause damage and evil therein without ever ceasing to do so.

13 Likewise, your majesty has reported in the said friendly letter sent here that you have dispatched and sent your gift to the Sublime Porte, the source of all happiness, through the honored and faithful among the nobles of the Christian law, Ulrich von Königsberg×, the chief silver chamberlain of Archduke Ernst× – your majesty’s brother – and that from your majesty’s side no disruption or annoyance has ever been exercised or done against the peace and good tranquility in the territory of his imperial highness. While on your majesty’s part the terms and articles of peace and tranquility are always observed, it is said, on the other hand, that the soldiers of the victorious army from his highness’s side roam incessantly in your majesty’s land and territory. There are also several villages that have not paid tribute to the Muslim troops since time immemorial until this time, but now they take tribute from them by force. [You also wrote in your letter] that the [Muslim troops] burn, destroy, and kill their subjects of the villages that refuse to pay tribute. They also take your majesty’s castles by force and fraud.

14 About this, your majesty’s envoy, who resides at this mighty and victorious court of his highness, has delivered a long memoranda and he has repeated all the aforesaid matters; he has also summarized in that document under a seperate article all the damages and hardships suffered until now. All matters that were raised and narrated in your imperial majesty’s letter and in the aforementioned memoranda submitted by your envoy have been fully translated and interpreted. [1v] We have also presented this in the best form in detail before the royal throne of our blessed emperor×, whose victory God may preserve and whose power He may increase, and his imperial highness has heard and understood everything well, which is why an imperial letter has been written and sent to your majesty by order of his highness, because in this matter his imperial highness wishes to follow and keep the holy word or saying of our holy prophet, the lord of the human nation, may holy mercy and divine grace rest upon him, as he says: ‘Peace should be a ruler and take precedence over all other things and judgments’. So his highness has also demanded peace, security, quiet and tranquility for his subjects and the inhabitants of the country, and has matters relating to peace and good tranquility taken care of with good care and diligence, as is fitting. Sharp orders have also been issued to the beylerbey of Buda × and the other beys along the borders, but especially to the sanjak-beys in Bosnia×, Klis× and Herzegovina×, each and every one of them, and have been delivered to them by prudent messengers, to remain at peace and not to invade, molest, plunder or do any harm or injustice in your majesty’s country and territory. They have also been most earnestly ordered and instructed, with threats and warnings, to refrain from all this.

15 Thus, it is certain that everyone will necessarily obey the high command of his imperial majesty according to the will of the Almighty God, for if they roam, rob and cause damage in your majesty’s territory against the imperial mandate, then whoever he is, he will in no way obtain any forgiveness or mercy. They will also not merely take his pay and let him go; he will certainly be interrogated, tormented, and punished with harsh penalties.

16 [2r] Accordingly, when this friendly and sincere letter of ours comes into the hands of your imperial majesty, it is necessary that, as is proper, it be inculcated and admonished upon your majesty’s border lords from your pure and sincere side that each of them seriously restrain his subordinate soldiers and not allow their squadrons or bands to rob or damage the territory of his highness and to hunt and cut down the Muslims therein.

17 The prolongation and permanence of peace and tranquility depends on both sides upholding the articles and terms of the treaties and the promise of peace. However, if your majesty’s soldiers do not remain in peace, but are constantly committing and practicing evil and mischief, then the Muslim soldiers – in their zeal and fervor – cannot simply stand by and watch. Rather, since they are affected by the matter, they deal with these damages and misdeeds with all diligence and care.

18 It is fitting that everything that has or has not happened so far, including the damages and inequities that have occurred and have been committed thus far, should no longer be taken into consideration by either side. Instead, what may occur in the future should be made known by both parties and, if possible, should be settled and subsequently observed on both sides in a lawful and honest manner.

19 Otherwise, there are also subjects of many particular villages lying inwards from the borders of his highness within his imperial territory who have paid their tribute in full on this side, but because your majesty would like to have a tribute from them too in contradiction to the treaties and promises of peace, and the subjects who are thus oppressed cannot bear so many burdens; this would be a cause of their ruin and dispersion, which is now also not right. Your majesty should indeed employ all good and diligent care [2v] to prevent and halt those wicked people who cause the dispersal of the poor subjects in this manner. Then, according to the will of the Most High, everything on this side will be done in accordance with the old treaties and promises of peace and there will be no more breaches of peace.

20 Translation of Mehmed Pasha×’s letter to his imperial majesty.