Phaedr. app. 17 [Zurück zur Übersicht.]
Zitiervorschlag: Phaedrus, Phaedr. app. 17, in: Grazer Repositorium antiker Fabeln, hrsg. v. Ursula Gärtner, Graz 2020.
Permalink: http://gams.uni-graz.at/o:graf.5529.
Zitiervorschlag: Phaedrus, Phaedr. app. 17, in: Grazer Repositorium antiker Fabeln, hrsg. v. Ursula Gärtner, Graz 2020.
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1 | ——́|——́|—//—́|——́|——́|◡—́ Aesopus turpi cum serviret feminae, |
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2 | ——́|——́|—//—́|——́|——́|◡⏑́ quae intricaret…sumeret…tangeret: Im Lateinischen steht ein Relativsatz mit Nebensinn im Konjunktiv. Dieser bleibt im Deutschen unübersetzt. se expingendo se expingere 3,-pinxi,-pictum: sich schminken. totum intricaret intricare 1,-avi,-atum: verwickeln; hier: vergeuden. diem, |
3 | ——́|◡—́|—//—́|——́|——́|◡⏑́ vestem, uniones, unio, unionis m: eine einzelne große, längliche Perle; die Zahlperle. aurum, argentum sumeret, sumere 3, sumpsi, sumptum: nehmen; auch: auswählen. |
4 | ◡—́|◡—́|—//⏑́◡|—//—́|——́|◡⏑́ nec inveniret digito digitus,-i m.: Finger. qui se tangeret: |
11 | ——́|——́|—//—́|——́|——́|◡⏑́ post paulo armillam armilla,-ae f.: Armreif. tollit tollere 3, sustuli, sublatum: aufheben; hier: stehlen. fur fur,-ris m.: Dieb. argenteam. argenteus 3: silbern. |
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12 | ◡—́|——́|——́|——́|—⏑́◡|◡—́ eam non apparere ut dictum est mulieri, |
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13 | ◡—́|◡—́|◡//⏑́◡|——́|——́|◡⏑́ furore furor,-oris m.: Wut. plena vocat omnes et verbera verbera,-orum (Pl.) n.: Prügel, Schläge. |
14 | ◡—́|—⏑́◡|◡//—́|——́|——́|◡—́ proponit proponere 3,-posui, -positum: vorlegen; hier: androhen. gravia, verum si non dixerint. |
15 | ◡◡—́|◡—́|——́|—//—́|——́|◡⏑́ „Aliis minare“ minari 1, minatus sum: drohen. inquit „me non falles, fallere 3 fefelli: täuschen, betrügen. era; era,-ae f.: Herrin. |
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16 | ◡—́|——́|—//—́|—⏑́◡|——́|◡⏑́ flagris flagrum,-i n.: Peitsche. sum caesus, caedere 3, cecidi, caesum: schlagen. verum quia dixi modo.“ |
Als Aesop einer hässlichen Frau diente, die den ganzen Tag vergeudete, indem sie sich schminkte und Gewand, Perlen, Gold und Silber auswählte, [5] aber keinen fand, der sie <auch nur> mit seinem Finger berühren wollte, sprach er:
„Darf ich kurz etwas sagen?“ – „Sprich <nur>!“ – „Ich meine, du wirst alles, was du willst, erreichen, wenn du den Schmuck ablegst.“ – „Komme ich dir so, wie ich bin, so viel hübscher vor?“ – „Im Gegenteil, dein Bett wird leer bleiben, wenn du nicht <etwas dafür> du gibst.“ – [10] „Aber deine Seiten werden nicht leer bleiben.“, antwortete sie und befahl, dass der geschwätzige Sklave geschlagen werde.
Kurze Zeit später stahl ein Dieb einen silbernen Armreif. Als der Frau gesagt wurde, dass diese nicht auffindbar sei, rief sie alle voller Wut und drohte schwere Prügel an, falls sie nicht die Wahrheit sagten. Er sagte: [15] „Den anderen drohe nur, mich wirst du nicht täuschen, Herrin; ich wurde mit Peitschen geschlagen, weil ich eben die Wahrheit sagte.“