Phaedr. 1,10 [Zurück zur Übersicht.]
Zitiervorschlag: Phaedrus, Phaedr. 1,10, in: Grazer Repositorium antiker Fabeln, hrsg. v. Ursula Gärtner, Graz 2020.
Permalink: http://gams.uni-graz.at/o:graf.5317.
Zitiervorschlag: Phaedrus, Phaedr. 1,10, in: Grazer Repositorium antiker Fabeln, hrsg. v. Ursula Gärtner, Graz 2020.
Permalink: http://gams.uni-graz.at/o:graf.5317.
1 | ——́|◡—́|——́|◡//⏑́◡|——́|◡—́ Quicumque turpi turpis,-e: schändlich, hässlich. fraude fraus, fraudis f.: Betrug. semel semel (Adv.): einmal. innotuit, innotescere 3, innotui: bekannt werden (durch etwas). |
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2 | ◡◡—́|——́|——́|◡//—́|——́|◡⏑́ etiam si verum dicit, amittit fidem. |
3 | ◡—́|——́|—//⏑́◡|——́|——́|◡⏑́ hoc attestatur attestari 1: beweisen. brevis Aesopi fabula. |
4 | ◡◡—́|◡—́|—//—́|——́|——́|◡⏑́ lupus arguebat arguere 3, argui (+ Gen. oder Abl.): beweisen, behaupten; hier: verklagen. vulpem furti crimine; |
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5 | ◡—́|◡—́|◡//—́|◡—́|——́|◡⏑́ negabat negare 1,-avi,-atum: verneinen, leugen. illa se esse culpae proximam. culpae proximus: wörtl.: der Schuld am nächsten; übertragen: schuldig sein. |
6 | ——́|—//—́|◡—́|—//—́|——́|◡⏑́ tunc iudex inter illos sedit simius. |
7 | ◡—́|◡—́|—//—́|◡—́|——́|◡⏑́ uterque uterque, utraque, utrumque: beide. causam cum perorassent perorassent: Kurzform von peroravissent. suam, |
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8 | ——́|◡—́|—//—́|◡—́|——́|◡⏑́ dixisse fertur fertur: NcI, ordne: fertur simius sententiam dixisse. simius sententiam: sententia,-ae f.: Meinung, Urteil, Sinnspruch. |
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9 | ——́|◡—́|——́|◡—́|◡//—́|◡⏑́ „tu non videris perdidisse quod petis; |
10 | ——́|——́|◡◡—́|◡//—́|——́|◡—́ te credo subripuisse surripere 3,-ripui,-reptum: wegnehmen, rauben, stehlen, heimlich entwenden. quod pulchre pulchre (Adv.): schön. negas.“ |
Wer auch immer auch nur ein einziges Mal durch einen schimpflichen Betrug bekannt wurde, verliert das Vertrauen, auch wenn er Wahres spricht. Eine kurze Fabel des Aesop beweist dies.
Der Wolf verklagte den Fuchs mit dem Vorwurf des Diebstahls; [5] jener verneinte, dass er schuldig sei. Daraufhin saß der Affe als Richter zwischen jenen.
Als jeder von beiden seine Sichtweise vorgetragen hatte, habe der Affe, wie man sagt, <folgendes> Urteil gesprochen: „Du scheinst nicht das verloren zu haben, was du forderst; [10] und ich glaube, dass du gestohlen hast, was du <so> schön verneinst.“