Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Matronae Vallabneihiae

CF-GeI-97

M̂ATRON̂IS

V̂ALLABNÊI

HIABVS

L · ACCON̂IV̂S

  5 CANDIDVS

PRO SE · ET

SVIS EX IM[.]

PPS · V · S · + [---]

Matronis

Vallabnei-

hiabus

L(ucius) Acconius

  5 Candidus

pro se et

suis ex im[p(erio)]

<i>ps(arum) v(otum) s(olvit) l(ibens) [m(erito)]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: Matron[i]s – ILS; ohne Ligaturen – Galsterer/Galsterer (2010), KIK2012
Z. 2: ohne Ligaturen – ILS; Galsterer/Galsterer (2010), KIK2012
Z. 4: ohne Ligaturen – ILS, Galsterer/Galsterer (2010), KIK2012; Accon̂ius – Galsterer/Galsterer (1975)
Z. 7: i[mp] – ILS; im[p(erio)] – Galsterer/Galsterer (1975)
Z. 8: p. p. s. s. – ILS; IPS V S [L] – CIL
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vallabneihiae!
Lucius Acconius Candidus hat auf deren Geheiß für sich und die Seinen das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vallabneihiae!
Lucius Acconius Candidus by their order has fulfilled a vow willingly and deservedly for himself and for his family.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Photo
Editionen und LesungenILS 4808 mit add.
CIL XIII 8226
Schoppa 1959, Nr. 74
Galsterer/Galsterer 1975, Nr. 109
Galsterer/Galsterer 2010, Nr. 160
KIK 2012, Nr. 176
Elektronische RessourcenEDCS-01200064 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415271 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCCAA
Fundort modern Köln
FundstelleUnter Fettenhennen 8
Fundjahr1892
VerwahrungKöln, Römisch-Germanisches Museum
Inventarnummer21
InschriftträgerWeihestein
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Baum
Laubbaum
nachgezogen
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Sockel und Aufsatz fehlen, nur der einfache rechteckige Altarkörper mit nicht gerahmter Inschrift ist vorhanden. Die Buchstaben wurden mit Farbe nachgezogen. Laut Literatur auch die Rückseite abgearbeitet.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 67,0 cm
Breite: 30,5 cm
Tiefe: 13,5 cm
IkonografieLaut Literatur (Galsterer/Galsterer 2010, 151) sind Baumdarstellungen an den Seiten zu sehen. Es handelt sich auf beiden Seiten um einen geradstämmigen Baum mit drei Blattpaaren, wobei jedoch die hintere Hälfte des Steins fehlt und demnach nur eine Seite des Reliefs erhalten geblieben ist. Die Darstellung ist sehr einfach gehalten.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum von ca. der Höhe einer Zeile). Er ist bis auf eine Bruchstelle im rechten unteren Eck vollständig erhalten. Die Buchstabengröße nimmt von oben nach unten ab.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z. 1 und 4 Z. findet sich eine Ligatur von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste des N; in Z.2 eine Ligatur von E und I mit verlängerter senkrechter Haste; in Z.4 eine leichte Überschneidung von V und S; in Z.7 ein langes I in suis

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,5–5,5 cm
Notabilia Varia

v.2/3: „Vallabneihiabus“ pro „Vallabneihiis“
v.8: „pps(arum)“ pro „ips(arum)“

Kommentar Götternamen

Vallabneihiae: keltischer Funktionsbeiname; ‚die Waltenden‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vallabneihiae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist 2x belegt (CF-GeI-97 und 98). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vallabneihiae:
- Germania Inferior: 1x belegt (CF-GeI-99) - außerhalb der Germania Inferior: -

Sämtliche Belege stammen vom gleichen Fundplatz in Köln (Unter Fettenhennen 8).

Kommentar allgemein

Lucius Acconius Candidus: tria nomina
Acconius: lateinisches Gentilnomen oder einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom keltischen Cognomen Acco (Kakoschke 2006, GN 8) Candidus: lateinisches Cognomen; gängiger Name, der im Rheinland häufig ist (Kakoschke 2007, CN 644)

ZitiervorschlagCF-GeI-97, hdl.handle.net/11471/504.50.97
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC
Bild 2: links, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC
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