Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Gabiae

CF-GeI-89

IVNON̂IBVS

SIVE GAB

IABVS · M ·

M · ĤILARIN̂IV̂S

  5 ROMANIVS

V · S · L · M

Iunonibus

sive Gab-

iabus m(onumentum)

M(arcus) Hilarinius

  5 Romanius

v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCUT
Apparatus criticusZ. 1: ohne Ligatur – EDH
Z. 3: {M} – CIL, EDH v.4: ohne Ligaturen – EDH
Übersetzung Deutsch

Ein Denkmal für die Iunones bzw./d.h. die Gabiae!
Marcus Hilarinius Romanius hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

A monument to the Iunones or/that is to the Gabiae!
Marcus Hilarinius Romanius has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL (aus älterer Literatur) und de Bernardo Stempel/Hainzmann 2009
Editionen und LesungenCIL XIII 8612
de Bernardo Stempel/Hainzmann 2009, 90
de Bernardo Stempel/Hainzmann 2010, 34
Elektronische RessourcenHD030648 (Version vom 29. März 2006) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-11100706 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209407 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCUT
Fundort modern Xanten
InschriftträgerWeihestein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Beschreibung Objekt

Aufgrund der Überlieferung ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Der Inschriftentext ist offenbar vollständig überliefert.
In Z.4 kleines S über dem V.

Notabilia Varia

v.2/3: „Gabiabus“ pro „Gabiis“

Kommentar Götternamen

Gabiae: keltisch ‚die Gebenden‘; vgl. auch die Nebenform Gabinae (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140; de Bernardo Stempel 2005)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Gabiae:
- Germania Inferior: Dieses eingliedrige theonymische Formular ist 5x bezeugt, 1x davon in der Form Gabinae. In der hier vorgelegten Inschrift werden außerdem Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Gabiae:
- Germania Inferior: insgesamt 4x belegt (CF-GeI-87, CF-GeI-90, CF-GeI-93, CF-GeI-94) - außerhalb der Germania Inferior: -

Iunones Gabiae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist nur 1x bezeugt (CF-GeI-86). In der hier besprochenen Inschrift werden Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Idb…? Gabia:
- Germania Inferior: Das Votivformular „deae Idbans Gabiae“ ist nur in einer schwer lesbaren Inschrift (CF-GeI-92) belegt. Die Bedeutung und die Nominativform von „Idbans“ sind bislang unbekannt. Schwierigkeiten bereitet auch der Dativ Singular „Gabiae“. Letzteres Problem würde hinfällig, wenn Kamp (1866, 195), der im letzten Buchstaben der zweiten Zeile „nach wiederholter Untersuchung“ ein B gelesen hat, recht hat: Die Auflösung „Gabiab(us)“ läge damit auf der Hand (was auch Lehner 1918, Nr.240 vermutet hat) und es bliebe nur noch zu klären, welche Einzelgottheit davor mit „deae Idbans“ auf der Inschrift angesprochen ist, doch wurde auch hier das „deae“ von Kamp als „deab“ gelesen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Marcus Hilarinius Romanius: tria nomina
Hilarinius: einheimisches Pseudogentile, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Hilarus/Hilarinus (Kakoschke 2006, GN 573) Romanius: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Romanus (Kakoschke 2008, CN 2599)

ZitiervorschlagCF-GeI-89, hdl.handle.net/11471/504.50.89
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Abschrift, CIL XIII 8612, CC BY-NC