Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Iunones Gabiae

CF-GeI-86

IVNONI

IBVS CA

BIABVS

MASIVS

  5 VOTVM

RETVLIT

Iunoni-

{i}bus Ca-

biabus

Masius

  5 votum

retulit

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 2: Ga – Galsterer/Galsterer 1975; Galsterer/Galsterer 2010; KIK 2012
Übersetzung Deutsch

Für die Iunones Cabiae!
Masius hat das Gelübde erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Iunones Cabiae!
Masius has fulfilled a vow.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL (aus älterer Literatur)
Editionen und LesungenCIL XIII 8192
Galsterer/Galsterer 1975, Nr.45
Galsterer/Galsterer 2010, Nr.68
KIK 2012, Nr.61
Elektronische RessourcenEDCS-01200030 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415240 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCCAA
Fundort modern Köln
Fundstelleim Garten des Hauses von Dr. Johannes Rinck, bei St. Mauritius (genaue Lage des Hauses unbekannt)
FundumständeIm 16.Jh. von Dr. Rinck gefunden.
Verwahrungverschollen
InschriftträgerWeihestein
Archäologische Klassifikation Abschrift
glatt
Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes
Umzeichnung
Beschreibung Objekt

Das Objekt ist nur durch eine Umzeichnung bekannt. Der Weihestein erhebt sich auf einem breiten Sockel. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt. Der Aufsatz ist glatt und an der Front mit der Inschrift versehen. Getrennt ist er vom Altarkörper durch ein schmales Sims. Auch im Sockel soll sich ein einzelner Buchstabe befunden haben.

Zustand Objekt vollständig
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Der Inschriftentext ist nach der Darstellung auf dem Plan des Mercator vollständig.
Der Buchstabe N ist in Z.1 zweimal seitenverkehrt dargestellt.

Technikgemeißelt
Notabilia Varia

v.1/2: „Iunoniibus” pro „Iunonibus”
v.2/3: „Cabiabus“ pro „Cabiis“

Kommentar Götternamen

Cabiae: Variante von Gabiae: keltisch ‚die Gebenden‘; vgl. auch die Nebenform Gabinae (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140; de Bernardo Stempel 2005)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Iunones Gabiae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist in der hier besprochenen Inschrift belegt. In CF-GeI-89 werden aber außerdem Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Gabiae:
- Germania Inferior: Dieses eingliedrige theonymische Formular ist 5x bezeugt; 1x davon in der Form Gabinae. In CF-GeI-89 werden außerdem Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Gabiae:
- Germania Inferior: insgesamt 3x belegt (CF-GeI-87, CF-GeI-93, CF-GeI-94) - außerhalb der Germania Inferior: -

Idb…? Gabia:
- Germania Inferior: Das Votivformular „deae Idbans Gabiae“ ist nur in einer schwer lesbaren Inschrift (CF-GeI-92) belegt. Die Bedeutung und die Nominativform von „Idbans“ sind bislang unbekannt. Schwierigkeiten bereitet auch der Dativ Singular „Gabiae“. Letzteres Problem würde hinfällig, wenn Kamp (1866, 195), der im letzten Buchstaben der zweiten Zeile „nach wiederholter Untersuchung“ ein B gelesen hat, recht hat: Die Auflösung „Gabiab(us)“ läge damit auf der Hand (was auch Lehner 1918, Nr.240 vermutet hat) und es bliebe nur noch zu klären, welche Einzelgottheit davor mit „deae Idbans“ auf der Inschrift angesprochen ist, doch wurde auch hier das „deae“ von Kamp als „deab“ gelesen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Masius: keltisches oder germanisches Cognomen; der Name ist auch als Gentilnomen bezeugt (Kakoschke 2008 CN 1949). Da sich der Dedikant nur mit einem Namen bezeichnet, scheint es sich nicht um einen römischen Bürger zu handeln.

votum referre: Die Formel deutet nach Galsterer/Galsterer (2010, Nr.68) an, „dass Masius mehrfach Gelübde zur Errichtung von Weihinschriften für die Göttinnen abgelegt hatte“; vgl. diese Formel auch in CIL XIII 7958, 7959 ev. auch 8788

ZitiervorschlagCF-GeI-86, hdl.handle.net/11471/504.50.86
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front (Zeichnung), EDCS-01200030 (RGM Köln), Rechte vorbehalten