Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Octocannae

CF-GeI-79

MATRONIS

OCTOCÂN

ABVS Q · VA

R̂IANVS

Matronis

Octocan-

abus Q(uintus) Va-

rianus

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 3: Vâl(erius) – Kakoschke
Z. 4: [..]r̂ianus – Kakoschke
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Octocanae!
Quintus Varianus.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Octocanae!
Quintus Varianus.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL (aus älterer Literatur)
Editionen und LesungenStollwerk 1877, 173
CIL XIII 8574
Kakoschke 2017 Annotationes VII, 6-8
Elektronische RessourcenEDCS-11100668 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415588 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGelduba
Fundort modern Krefeld
FundstelleGut Gripswald
Fundumständebei Nachgrabungen am Feld entdeckt
Fundjahr1865
VerwahrungSammlung Stollwerck
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Aufsatzschmuck
Fragment
glatt
Umzeichnung
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen in drei Teile zerbrochenen Weihealtar, von dem nur der Sockel bzw. der unterste Teil des Inschriftenfeldes fehlen. Der Aufsatz weißt links und rechts Pulvini auf.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 30,0 cm
Breite: 24,0 cm
Tiefe: 9,0 cm
Ikonografiekein Dekor bekannt
Inschrift

Der Text ist als unten abgebrochen überliefert. Ob und wieweit er sich nach unten fortsetzte, kann nicht gesagt werden.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: Z.4 Ligatur von R und I mit verlängerter senkrechter Haste

Buchstabenhöhe (cm)4,0 cm
Notabilia Varia

v.2/3: „Octocanabus“ pro „Octocanis“

Kommentar Götternamen

Octocanae: Variante von Octocannae: keltisch, die Etymologie weist auf Baumgottheiten hin: ‘die Fichtengöttinnen’ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Octocannae:
- Germania Inferior: Es finden sich 5 gesicherte Belege (CF-GeI-77 bis CF-GeI-81) und ein möglicher (CF-GeI-82). - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Octocannae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist nur in einer einzigen Inschrift (CF-GeI-84) sicher bezeugt. In einer weiteren Inschrift (CF-GeI-82) könnte das belegte „Mat“ allerdings für Matres ebenso wie für Matronae stehen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Octocannae:
- Germania Inferior: In einem einzigen Inschriftenfragment (CF-GeI-83) scheint das theonymische Formular Octocannae zu finden zu sein. Es hat zumindest nicht den Anschein, als wäre davor eine Bezeichnung als Matres oder Matronae abgebrochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Alle Inschriften für Octocannae stammen aus dem Raum Krefeld. Alle bis auf eine (CF-GeI-84) wurden in Krefeld-Lank (Gripswald) gefunden.

Kommentar allgemein

Quintus Varianus: römisches Namensformular mit Praenomen und Gentilnomen. Der Dedikant führte entweder kein Cognomen, oder es ist – was wahrscheinlicher sein dürfte - nicht erhalten. Kakosche (2017 Annotationes VII, 8) hat nun aber auch die Lesung des Namens als Q(uintus) Val(erius) [..]rianus vorgeschlagen.
Varianus: italisches Gentilnomen, selten belegt (Kakoschke 2006, GN 1352)

ZitiervorschlagCF-GeI-79, hdl.handle.net/11471/504.50.79
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front (Zeichnung), Stollwerck 1877, Taf.1,16, Rechte vorbehalten