Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Matronae Octocannae

CF-GeI-78

MATRONIS

[---]CANNÂBVS

[---]CTORINI

Matronis

[Octo]cannabus

[--- Vi]ctorini

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: unterstrichene Buchstaben wurden von CIL noch gelesen, sind aber nichtmehr erhalten
Z. 3: [--- Vi]ctorin+ – CIL; unterstrichene Buchstaben wurden von CIL noch gelesen, sind aber nichtmehr erhalten
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Octocannae!
… Victorini…

Übersetzung Englisch

To the Matronae Octocannae!
… Victorini…

Autopsievidimus (21.5.2019)
Editionen und LesungenCIL XIII 8575
Elektronische RessourcenEDCS-11100669 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415589 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGelduba
Fundort modern Krefeld
FundstelleGut Gripswald
Fundumständeaus dem Schutt der „Matronenkirche“ in Gripswald; zusammen mit anderen Inschriftenfragmenten (siehe Fiedler 1863)
Fundjahr1863
VerwahrungKrefeld, Museum Burg Linn
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Fragment
Beschreibung Objekt

Anhand der Überlieferung ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Zustand Objekt größeres Fragment
MaßeHöhe: 40,0 cm
Breite: 52,0 cm
Tiefe: 19,0 cm
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Nach CIL ist das Inschriftenfeld links und unten abgebrochen. Aus inhaltlichen Gründen ist anzunehmen, dass sich der Text nach unten noch weiter fortsetzte.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.2 findet sich ein V mit einer waagrechten Mittelhaste, das an ein am Kopf stehendes A erinnert.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)5,2 cm
Notabilia Varia

v.2: „Octocannabus“ pro „Octocannis“

Kommentar Götternamen

Octocannae: keltisch, die Etymologie weist auf Baumgottheiten hin: ‘die Fichtengöttinnen’ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Octocannae:
- Germania Inferior: Es finden sich 5 gesicherte Belege (CF-GeI-77 bis CF-GeI-81) und ein möglicher (CF-GeI-82). - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Octocannae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist nur in einer einzigen Inschrift (CF-GeI-84) sicher bezeugt. In einer weiteren Inschrift (CF-GeI-82) könnte das belegte „Mat“ allerdings für Matres ebenso wie für Matronae stehen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Octocannae:
- Germania Inferior: In einem einzigen Inschriftenfragment (CF-GeI-83) scheint das theonymische Formular Octocannae zu finden zu sein. Es hat zumindest nicht den Anschein, als wäre davor eine Bezeichnung als Matres oder Matronae abgebrochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Alle Inschriften für Octocannae stammen aus dem Raum Krefeld. Alle bis auf eine (CF-GeI-84) wurden in Krefeld-Lank (Gripswald) gefunden.

Kommentar allgemein

[---]ctorini…: Es liegt sehr nahe, darunter den Rest des Dedikantennamens zu verstehen und ihn Victorinius/a zu ergänzen; Victorinius/a ist in der Germania Inferior nicht belegt, aber in der Germania Superior 2x in seiner weiblichen Form (Kakoschke 2008, CN 3322).

ZitiervorschlagCF-GeI-78, hdl.handle.net/11471/504.50.78
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC
Bild 2: rechts, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC
Bild 3: oben, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC