Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Octocannae

CF-GeI-77

[.]ẠṬRONIS

OCTOCA

N[.]ABVS

V[---]IVS Ị

  5 [---]IO · V

S Ḷ M ·

[M]atronis

Octoca-

n[n]abus

V[---]ius I

  5 [---]io v(otum)

s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 3: n[na]bus – CIL; nnabus – Lehner
Z. 4: [---]us – CIL; [---]ius – Lehner
Z. 5: [.]+[---]O V – CIL
Z. 6: [---] M – CIL; Lehner
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Octocannae!
V…ius … hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Octocannae!
V…ius … has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 8576
Lehner 1918, Nr.338
Elektronische RessourcenEDCS-11100670 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415590 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGelduba
Fundort modern Krefeld
FundstelleGut Gripswald
Fundumständeinnerhalb einer halbkreisförmigen Umfassungsmauer, wahrscheinlich den Resten eines antiken Tempels (Lehner 1918, Nr.338), gemeinsam mit CF-GeI-80–82 sowie zwei Weihungen an Mercurius Arvernus (CF-GeI-67 und CF-GeI-70)
Fundjahr1863
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
InventarnummerU 31
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist am oberen und unteren Ende stark beschädigt, Aufsatz und Sockel sind zum Teil stark bestoßen und schlecht erkennbar. Der Sockel dürfte schwach abgesetzt gewesen sein, ebenso weist der Aufsatz eine schwache, gerade noch erkennbare Profilierung auf. Das Inschriftenfeld war nicht gerahmt.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 32,7 cm
Breite: 21,5 cm
Tiefe: 12,0 cm
Ikonografiekein Dekor bekannt
Inschrift

Der Inschriftentext ist in seiner ganzen Ausdehnung erhalten, doch ist er im linken unteren Teil weitgehend unlesbar. Z.2 und 3 sind mit deutlich größeren Buchstaben geschrieben.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,9–3,6 cm
Notabilia Varia

v.2/3: „Octocannabus“ pro „Octocannis“

Kommentar Götternamen

Octocannae: keltisch, die Etymologie weist auf Baumgottheiten hin: ‘die Fichtengöttinnen’ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Octocannae:
- Germania Inferior: Es finden sich 5 gesicherte Belege (CF-GeI-77 bis CF-GeI-81) und ein möglicher (CF-GeI-82). - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Octocannae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist nur in einer einzigen Inschrift (CF-GeI-84) sicher bezeugt. In einer weiteren Inschrift (CF-GeI-82) könnte das belegte „Mat“ allerdings für Matres ebenso wie für Matronae stehen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Octocannae:
- Germania Inferior: In einem einzigen Inschriftenfragment (CF-GeI-83) scheint das theonymische Formular Octocannae zu finden zu sein. Es hat zumindest nicht den Anschein, als wäre davor eine Bezeichnung als Matres oder Matronae abgebrochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Alle Inschriften für Octocannae stammen aus dem Raum Krefeld. Alle bis auf eine (CF-GeI-84) wurden in Krefeld-Lank (Gripswald) gefunden.

ZitiervorschlagCF-GeI-77, hdl.handle.net/11471/504.50.77
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC