Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Viradecdis?

CF-GeI-76

[---] H [---]

[---]RAT[---]

[In] h(onorem) [d(omus) d(ivinae)]

[deae Vi]rat[hethi]

CivitasCivitas Canninefatium
Apparatus criticusZ. 2: [d(eae) Vi]rat[---] – Bogaers; [deae Vi]rat[hethi? ...] – AE; [deae Vi]rat[---] – EDH
Übersetzung Deutsch

Zur Ehre des Kaiserhauses
für die Göttin Virathethis!

Übersetzung Englisch

In honour of the Divine Household
and for the goddess Virathethis!

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: EDH
Editionen und LesungenBogaers 1976, 127f.
AE 1975, 635
Elektronische RessourcenHD010756 (Version vom 8. April 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09400547 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208868 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Valkenburg
Fundstellebei De Woerd
Fundumständewährend einer Ausgrabung
Fundjahr1972
VerwahrungValkenburg
InschriftträgerWeihestein
MaterialTuff
Archäologische Klassifikation Dübelloch
Fragment
Statuenbasis
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um das Bruchstück eines länglichen Tuffblocks. An der Oberseite befindet sich ein Dübelloch (nach Bogaers 1976, 128), daher kann der Stein durchaus als Statuenbasis gedeutet werden, auf der sich ein Götterbild befunden haben könnte.
Die Seiten sind schwer beschädigt, daher sind weitere Details nicht zu erkennen.

Zustand Objekt kleineres Fragment
MaßeHöhe: 75,0 cm
Breite: 41,0 cm
Tiefe: 24,0 cm
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Über der Mitte der Inschriftenfläche des Steins haben sich wenige Buchstaben der ersten beiden Zeilen erhalten. Darunter sind vielleicht noch kleine Reste von zwei weiteren Buchstaben auszumachen. Wie weit sich der Text nach unten fortsetzte bleibt unbekannt.
Der Name der Göttin war möglicherweise abgekürzt oder kann sich auch auf die nächste Zeile erstreckt haben (so auch Bogaers).

Buchstabenhöhe (cm)4,5 cm
Kommentar Götternamen

Virathethis: Variante von Viradecdis: keltisches Theonym mit germanisiertem Vokalismus; traditionelle Deutung als Gottheit der Männlichkeit (Schmidt 1957, 297, de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Viradecdis:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 2x (CF-GeI-74 und 75) belegt. Die hier vorgelegte Inschrift lässt zumindest eine entsprechende Ergänzung zu. - außerhalb der Germania Inferior: Das theonymische Formular ist in Britannien belegt (Viradecthis: CIL VII 1073, RIB 2108) und in anderen Varianten des Götternamens in der Germania Superior: (Virodactis: CIL XIII 6761; Virodacthis: CIL XIII 11944; Viroddis: CIL XIII 6486).

ZitiervorschlagCF-GeI-76, hdl.handle.net/11471/504.50.76
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Bogaers 1976, Abb.2-3, Rechte vorbehalten