<title type="main">Viradecdis? CF-GeI-76 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.76 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Valkenburg Weihinschrift

Es handelt sich um das Bruchstück eines länglichen Tuffblocks. An der Oberseite befindet sich ein Dübelloch (nach Bogaers 1976, 128), daher kann der Stein durchaus als Statuenbasis gedeutet werden, auf der sich ein Götterbild befunden haben könnte.Die Seiten sind schwer beschädigt, daher sind weitere Details nicht zu erkennen.

Tuff Weihestein 75,0 41,0 24,0
kleineres Fragment

Über der Mitte der Inschriftenfläche des Steins haben sich wenige Buchstaben der ersten beiden Zeilen erhalten. Darunter sind vielleicht noch kleine Reste von zwei weiteren Buchstaben auszumachen. Wie weit sich der Text nach unten fortsetzte bleibt unbekannt.Der Name der Göttin war möglicherweise abgekürzt oder kann sich auch auf die nächste Zeile erstreckt haben (so auch Bogaers).

kleineres Fragment
4,5 cm

keine Beschreibung möglich

Dübelloch Fragment Statuenbasis
Civitas Canninefatium Valkenburg

bei De Woerd

52.178738 4.430900 während einer Ausgrabung
non vidimusLesung gründet auf: EDH
Viradecdis? [deae Vi]rat[hethi] Viradecdis?
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein in honorem domus divinae Initial Version Version 2 Version 3
Front, Bogaers 1976, Abb.2-3, Rechte vorbehalten FERCAN
Bogaers 1976, 127f. AE 1975, 635
EDCS-09400547zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD010756Version vom 8. April 2015 www.trismegistos.org/text/208868zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
H RAT
In honorem domus divinaedeae Virathethi

Zur Ehre des Kaiserhauses für die Göttin Virathethis!

In honour of the Divine Household and for the goddess Virathethis!

[d(eae) Vi]rat[---] – Bogaers; [deae Vi]rat[hethi? ...] – AE; [deae Vi]rat[---] – EDH

Virathethis: Variante von Viradecdis: keltisches Theonym mit germanisiertem Vokalismus; traditionelle Deutung als Gottheit der Männlichkeit (Schmidt 1957, 297, de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Viradecdis: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 2x (CF-GeI-74 und 75) belegt. Die hier vorgelegte Inschrift lässt zumindest eine entsprechende Ergänzung zu. - außerhalb der Germania Inferior: Das theonymische Formular ist in Britannien belegt (Viradecthis: CIL VII 1073, RIB 2108) und in anderen Varianten des Götternamens in der Germania Superior: (Virodactis: CIL XIII 6761; Virodacthis: CIL XIII 11944; Viroddis: CIL XIII 6486).