Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Mercurius Arvernus

CF-GeI-67

M̂ERĈVRIO

ARVERNO

SEXT · SEM̂P̂RO

N̂IVS · SVPER

  5 L · M

Mercurio

Arverno

Sext(us) Sempro-

nius Super

  5 l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Übersetzung Deutsch

Für Mercurius Arvernus!
Sextus Sempronius Super gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To Mercurius Arvernus!
Sextus Sempronius Super willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 8580
Lehner 1918, Nr.185
Elektronische RessourcenEDCS-11100674 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415593 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Krefeld
FundstelleOrsann bei Lauck, auf dem Gut Gripswald
Fundumständeinnerhalb einer halbkreisförmigen Umfassungsmauer, wahrscheinlich den Resten eines antiken Tempels (Lehner 1918, Nr.339), gemeinsam mit CF-GeI-70 sowie vier Weihungen an die Matronae Octocannae (CF-GeI-77 und CF-GeI-80–82)
Fundjahr1863
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
InventarnummerU 20
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Frucht
glatt
Lineardekor
Reliefdekor
Rosette
Beschreibung Objekt

Der vollständig erhaltene Weihealtar besitzt einen rechts unten abgebrochenen, profilierten Sockel, auf dem sich der Altarkörper erhebt. Durch ein glattes, leicht vorragendes und profiliertes Gesims ist die Bekrönung vom Altarkörper getrennt. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt.
Die Bekrönung liegt auf einer schmalen Platte und besteht aus einem mittig angebrachten kleinen Giebel, zu dessen Seiten sich Pulvini befinden.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 62,0 cm
Breite: 35,0 cm
Tiefe: 17,0 cm
IkonografieHinter der Giebelspitze ist ein rundes Objekt erkennbar, nach Lehner (1918, 90) soll es sich dabei um einen Apfel handeln. Dieser ist in der Umzeichnung von Fiedler klar zu erkennen. Nach Fiedler (1863, 5-7) sind die Seitansichten unverziert.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist vollständig erhalten.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: Z.1 ein V mit verkürzter rechter Haste; Z.3 eine Ligatur von M, P und R

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Arvernus: attributiver Zugehörigkeitsbeiname zum keltisch benannten Stamm der Arverni (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 139)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Mercurius Arvernus:
- Germania Inferior: insgesamt 5x belegt (CF-GeI-66 bis CF-GeI-70) - außerhalb der Germania Inferior: keine Belege bekannt. Allerdings gibt es in der Germania Superior eine Weihung an Mercurius Arvernorix (CIL XIII 6603).

Arvernus:
- Germania Inferior: nur in der lateinischen Variante Advernus und nur 1x (CF-GeI-26) bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Genius Arvernus:
- Germania Inferior: - - außerhalb der Germania Inferior: in Aquitania (CIL XIII 1462) bezeugt

Kommentar allgemein

Sextus Sempronius Super: tria nomina
Sempronius: italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 1141) Super: lateinisches Cognomen, tritt verstärkt in der Germania Inferior auf (Kakoschke 2008, CN 2970)

ZitiervorschlagCF-GeI-67, hdl.handle.net/11471/504.50.67
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC