Der vollständig erhaltene Weihealtar besitzt einen rechts unten abgebrochenen, profilierten Sockel, auf dem sich der Altarkörper erhebt. Durch ein glattes, leicht vorragendes und profiliertes Gesims ist die Bekrönung vom Altarkörper getrennt. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt.
Die Bekrönung liegt auf einer schmalen Platte und besteht aus einem mittig angebrachten kleinen Giebel, zu dessen Seiten sich Pulvini befinden.
Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist vollständig erhalten.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: Z.1 ein V mit verkürzter rechter Haste; Z.3 eine Ligatur von M, P und R
Hinter der Giebelspitze ist ein rundes Objekt erkennbar, nach Lehner (1918, 90) soll es sich dabei um einen Apfel handeln. Dieser ist in der Umzeichnung von Fiedler klar zu erkennen. Nach Fiedler (1863, 5-7) sind die Seitansichten unverziert.
Orsann bei Lauck, auf dem Gut Gripswald
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für
Sextus Sempronius Super gerne und verdientermaßen.
To
Sextus Sempronius Super willingly and deservedly.
Sextus Sempronius Super: tria nomina
Sempronius: italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 1141)
Super: lateinisches Cognomen, tritt verstärkt in der Germania Inferior auf (Kakoschke 2008, CN 2970)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: insgesamt 5x belegt (CF-GeI-66 bis CF-GeI-70)
- außerhalb der Germania Inferior: keine Belege bekannt. Allerdings gibt es in der Germania Superior eine Weihung an
- Germania Inferior: nur in der lateinischen Variante
- außerhalb der Germania Inferior: -
- Germania Inferior: -
- außerhalb der Germania Inferior: in Aquitania (CIL XIII 1462) bezeugt