Matronae Gesachenae
CF-GeI-52
1 MATRÔN GESA˧EN[---]
2 M · IVL · VALENTINV[---]
3 ET IVLIA · IVSTIN[---]
4 EX IMPERIO IPSARV̂M L M
1 Matron(is) Gesachen[is]
2 M(arcus) Iul(ius) Valentinu[s]
3 et Iulia Iustin[a]
4 ex imperio ipsarum l(ibentes) m(erito)
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 1:
ohne Ligatur, Gesaien[is] – ILS; Gesaien[i]s – CIL; Matro(nis) Gesahen[is] – Espérandieu; ohne Ligatur, Gesahenis – Alföldy
Z. 2: Valentinus – CIL Z. 3: Iustina – ILS, Espérandieu, Alföldy; Iustina – priores CIL; Iu[li]nna – CIL Z. 4: ohne Ligatur – ILS, Espérandieu, Alföldy |
Übersetzung Deutsch |
Für die Matronae Gesachenae!
|
Übersetzung Englisch |
To the Matronae Gesachenae!
|
Autopsie | vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | ILS 4803 CIL XIII 7889 Lehner 1918, Nr.332 Espérandieu VIII 6336 Alföldy 1967, 2 Nr.1 |
Elektronische Ressourcen | EDCS-11100114
(zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/414952 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos) |
Fundort modern | Rödingen |
Fundstelle | in der Flur „in der Hölle“ |
Fundumstände | „in quo reperti sunt an. 1785 lapides literati plures“ (CIL) |
Fundjahr | 1785 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum (Abguss); Original ehemals im Antiquarium von Mannheim |
Inventarnummer | 16271 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Akanthus
Architektur Bank Delphin Fisch Götterbild Kapitell korinthisches Kapitell menschliche Figur männliche Figur Obstschale Opferdiener Opferschale Opferszene Perlstab Pflanzenornament Pilaster Rahmen Ranke Register Reliefschmuck Tier Umzeichnung |
Beschreibung Objekt | Der fast vollständig erhaltene Aedicula-Altar ist an der oberen linken Seite neben der Nische stark bestoßen, die rechte Seite fehlt in einem schrägen Bruch nach oben hin, das Götterbild ist jedoch vorhanden. Die Matronen sind größtenteils erhalten, allerdings fehlt der mittleren der Kopf und das Gesicht der rechten ist stark zerstört. |
Zustand Objekt | weitgehend vollständig |
Maße | Höhe: 119,0 cm Breite: 83,0 cm Tiefe: 34,0 cm |
Ikonografie | Die beiden äußeren Matronen weisen die charakteristischen voluminösen Hauben auf. Der Kopf der mittleren Göttin fehlt, aber der Ansatz der offenen Haare ist nachvollziehbar. Am besten ist die Kleidung der linken Matrone erhalten. Der Mantel wird von einer großen Spange unter der Brust gehalten und fällt in tiefen Falten über ihre Arme und Knie zu Boden. Etwas verwaschener ähnelt diese der Darstellungen der anderen beiden. Alle drei Matronen haben vermutlich Körbe oder Schüsseln auf dem Schoß, der Inhalt kann nicht eindeutig identifiziert werden, vermutlich handelt es sich um Obstkörbe. Die rechte Matrone hat ihre linke Hand auf den Arm der neben ihr sitzenden Matrone bzw. deren Korb gelegt. Die auf der linken Seite erkennbare Lehne der Sitzbank, laut Lehner ein Delphin (Lehner 1918, 151f.), kann als Fisch erkannt werden, dessen Flosse geschwungen nach oben ragt, während er mit dem Kopf auf der Sitzbank ruht. Vermutlich entsprach dieser Darstellung auch die rechte, nicht mehr vorhandene Seite. Die Sitzbank ist jedoch leicht gerundet, wodurch die Nische etwas exedrenartig wirkt. Der obere Abschluss ist jedoch geradlinig. Etwa auf Schulterhöhe der sitzenden Frauen ist der Rand der Sitzlehne festzustellen. Beide Relieffelder sind durch einen glatten einfachen Rahmen eingefasst, der jedoch an mehreren Rändern zerstört wurde. Die linke Schmalseite zeigt ein untergliedertes Relief. Im unteren kleinen Feld sind Akanthusblätter vorhanden. Darüber, getrennt durch eine Perlstableiste, steht ein Mann, der ein gegürtetes Gewand trägt. Seine linke Seite ist stark bestoßen und sein Gesicht nicht mehr zu erkennen. In seiner erhaltenen, herabhängenden Hand hält er eine Opferschale und kann auch als Opferdiener bzw. Opfernder angesprochen werden. Meiner Meinung nach wäre ein dargestellter Stifter, der wohl einer höhergestellten sozialen Schicht angehört, nicht so einfach gewandet dargestellt, sondern mit angemessenem reichen Gewand und ev. ‚capite velato‘ nach römischem Brauch. Die rechte Schmalseite ist ab der Mitte stark zerstört. Erkennbar ist ein menschliches Bein, nach Lehner eine Frau, allerdings kann kein Rest ihres Gewandes erkannt werden. Sie steht auf einem durch eine stark bestoßene Perlstableiste abgetrennten Akanthus-Motiv. |
Inschrift | Der Inschriftentext ist bis auf den abgebrochenen rechten Rand vollständig erhalten. Der rechte Teil ist nur mehr schwer lesbar. |
Technik | gemeißelt |
Kommentar Götternamen |
Gesachenae: keltischer Zugehörigkeitsbeiname: ‚die zum Stamme der keltisch benannten Gesates (die mit dem Speer Bewaffneten) Gehörigen‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 143). Vorkommen in theonymischen Formularen:
Matronae Gesachenae:
Gesachenae:
Matronae Gesationum: |
Kommentar allgemein |
Marcus Iulius Valentinus und Iulia Iustina: tria nomina und weibliches römisches Namensformular; aufgrund der Häufigkeit des Gentilnomens muss nicht an Geschwister gedacht werden, eher an ein Ehepaar (Spickermann 1994, 342). |
Zitiervorschlag | CF-GeI-52, hdl.handle.net/11471/504.50.52 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |