Mercurius Gebrinius
CF-GeI-5
1 MERCVRIO GEBRI
2 N̂IO · EX · IMP · IPS · C · ANA
3 ILLIVS · ATTO ÊT ANAÎL
4 LIVS · ATTON̂IVS · PRO
5 SE · ÊT · SVIS · L · M
1 Mercurio Gebri-
2 nio ex imp(erio) ips(ius) C(aius) Ana-
3 illius Atto et Anail-
4 lius Attonius pro
5 se et suis l(ibentes) m(erito)
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 2:
ohne Ligatur – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß
Z. 3: ohne Ligaturen – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß Z. 4: ohne Ligatur – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß Z. 5: ohne Ligatur – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß |
Übersetzung Deutsch |
Für Mercurius Gebrinius
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Übersetzung Englisch |
To Mercurius Gebrinius
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Autopsie | vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | Lehner 1930, Nr.47 Nesselhauf 1937, Nr.190 Espérandieu XI 7780 Bauchhenß 2014, 174 Nr.91 Kakoschke 2017 Annotationes VII, Nr.IV |
Elektronische Ressourcen | LUPA 20467
(Version vom 25. September 2020) (Ubi Erat Lupa) EDCS-11202315 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/419751 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Bonna |
Fundort modern | Bonn |
Fundstelle | Münsterkirche |
Fundumstände | im Fundament eines fränkischen Grabsaals verbaut |
Fundjahr | 1929 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum |
Inventarnummer | D 276 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Architektur
Aufsatzschmuck Baum Birne Blüte Caduceus Flügelschuhe Frucht Füllhorn mit Blattkelch gebrochener Giebel Geldbeutel Götterbild Hahn Kapitell korinthisches Kapitell Laubbaum Lorbeer Pilaster Pinienzapfen Rahmen Reliefschmuck Tempelarchitektur Tier Vogel Widder |
Beschreibung Objekt | Der Altar vermittelt den Eindruck eines kleinen Tempels, da sich das nicht gerahmte Inschriftenfeld wie auch die anschließende Götterbildnische erhaben vom eigentlichen Altarkörper absetzen. Möglicherweise wäre hier die Abbildung eines real existierenden Kultbildes bzw. einer Kultbildnische anzunehmen. Das Inschriftenfeld setzt mit einem eigenen schmal verlaufenden Sockel über dem eigentlichen Altarsockel an. Zur Nische hin schließt es mit leicht vorspringendem Gesims ab. Die Nische ist von zwei glatten Pilastern gerahmt und zeigt das stehende Götterbild mit einem hüfthohen Widder links und einem etwa kniehohen Hahn rechts. |
Zustand Objekt | größere Fehlstelle/n |
Maße | Höhe: 95,0 cm Breite: 53,5 cm Tiefe: 24,2 cm |
Ikonografie | Der im Kontrapost mit linkem Stand- und rechtem Spielbein stehende Merkur hält in der rechten Hand den Heroldsstab (Caduceus), während er mit der linken einen beutelförmigen Gegenstand auf die Hörner des frontal herausblickenden Widders legt. Der Kopf des Gottes ist stark zerstört und nur in seinen Umrissen erhalten. Bis auf den über der linken Schulter festgemachten Mantel, der am rechten Arm gerafft und am Rücken herabfällt, ist er nackt. An seinen Fersen ragt jeweils ein Flügelpaar hervor; er ist allerdings barfuß. Zu seiner Linken steht ein Widder, der seinen Kopf leicht nach rechts neigt. Das Hinterteil verschwindet hinter den Beinen des Gottes. Die zottige Fellstruktur ist deutlich zu erkennen. Der Kopf des Widders wirkt im Gegensatz zu seinen kleinen geschwungenen etwas überproportioniert. Rechts neben Merkur befindet sich ein Vogel, bei dem es sich um einen detailliert gestalteten Hahn handelt. Das Tier neigt seinen Kopf auf die linke Seite und scheint sich das Gefieder zu putzen (laut Lehner 1930, 20 kratzt er sich am Kopf). In der Gesamtkonstruktion fällt auf, dass beide Tiere den Kopf einander zugeneigt haben. Beide Schmalseiten sind mit einer einfachen glatten Rahmenleiste um die Bildmotive versehen. Auf der linken Schmalseite befindet sich ein umrandetes Relieffeld mit Füllhorndarstellung. Das Füllhorn mündet von rechts nach links geschwungen nach oben und ist mit zwei Birnen, einem Pinienzapfen und Blättern gefüllt. Eine Ranke mit drei Blumen hängt rechts herab. Das Füllhorn entwächst einem Kelchblatt, das links herabhängend dargestellt ist und in der Mitte am Füllhornkörper in leichtem Relief. Hier befindet sich ebenfalls eine schmale Ranke, die in einer großen vierblättrigen Blume mündet. Auf der rechten Schmalseite ist im ebenfalls eingerahmten Relieffeld ein Baum mit großblättriger nach oben spitz zulaufender Krone dargestellt. Nach Lehner (1930, 20) handelt es sich hierbei um einen Lorbeerbaum. Dies kann anhand der kleinen runden Früchte zwischen den schmalen Blättern bestätigt werden. Hinter dem dünnen und leicht nach links geknickten Baumstamm steht ein Vogel, den Kopf mit gebogenem Hals von der linken Seite hinter dem Baumstamm rechts hervorblickend dargestellt. Aufgrund des langen Halses könnte er als Pfau interpretiert werden, allerdings lässt die Darstellung keine genauen Schlüsse zu. |
Inschrift | Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist vollständig erhalten. |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe (cm) | 2,6–3,3 cm |
Kommentar Götternamen |
Gebrinius: keltisch, mit der etymologischen Bedeutung ‚der Gott mit dem Widder‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Mercurius Gebrinius: |
Kommentar allgemein |
Gaius Anaillius Atto und Anaillius Attonius: einmal tria nomina und einmal Gentile und Cognomen ohne Praenomen; möglicherweise Brüder oder Vater und Sohn |
Zitiervorschlag | CF-GeI-5, hdl.handle.net/11471/504.50.5 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |