Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

« zur KategoriensucheTEI

Nehalennia

CF-GeI-457

IN · H · D · D · DEAE

NEHALENNIAE

M · SATVRNINVS

EVPVLVS IIIIIIVIR

  5 AVG PRO SE ET

SVIS V S L M

In h(onorem) d(omus) d(ivinae) Deae

Nehalenniae

M(arcus) Saturninus

Eupulus IIIIIIvir

  5 Aug(ustalis) pro se et

suis v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 3: Saturnin(i)us – Riese; Saturn(i)nius – Hondius-Crone 1955; Saturnin̂ius – Galsterer/Galsterer 1975; Saturninius – Galsterer/Galsterer 2010, KIK 2012, Nr.194
Z. 4: Lupulus – Riese, Byvanck; Galsterer/Galsterer 1975, Galsterer/Galsterer 2010, KIK 2012, Nr.194
Übersetzung Deutsch

Zur Ehre des Kaiserhauses für die Göttin Nehalennia!
Marcus Saturninus Eupulus, der sevir Augustalis, hat für sich und die Seinen das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

In honour of the Divine Household to the goddess Nehalennia!
Marcus Saturninus Eupulus, the sevir Augustalis, has fulfilled a vow willingly and deservedly for himself and his family.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL
Editionen und LesungenCIL XIII 8499
Riese 1914, Nr.2303
Byvanck 1935, Nr.1584
Hondius-Crone 1955, Nr.45
Galsterer/Galsterer 1975, Nr.127
Galsterer/Galsterer 2010, Nr.182
KIK 2012, Nr.194
Elektronische RessourcenEDCS-01200339 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415515 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikDivitia
Fundort modern Köln
FundstelleBenediktinerkloster
Fundumständebei Abriss bzw. Neubau der Benediktinerabtei
Fundjahr1777
Verwahrungverschollen
InschriftträgerWeihestein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Beschreibung Objekt

Es soll sich bei dem Weihestein um einen Altar handeln, da jedoch nur die Abschrift bekannt ist, ist eine Beschreibung nicht möglich (siehe u.a. Galsterer/Galsterer 2010, 168).

Zustand Objekt unklar
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Der Text ist abschriftlich und offenbar vollständig überliefert.

Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Marcus Saturninus Eupulus: tria nomina
Saturninus: steht vermutlich für Saturninius. Es könnte sich um einen Fehler auf dem Stein handeln als auch um einen Fehler bei der Herstellung der Abschrift. In Köln ist eine weitere Inschrift erhalten, auf der ein Saturninius Lupulus genannt wird, was bei der Lesung des Namens berücksichtigt kann. Saturninius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Saturn(in)us (Kakoschke 2006, GN 1115). Eupulus: so die Lesung im CIL; zumeist wird aber Lupulus bevorzugt, was insofern seine Berechtigung hat, als Eupulus in den germanischen Provinzen nicht belegt ist, für Lupulus sind hier aber 21 Belege bekannt. Lupulus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1804). Eupulus könnte aus dem Griechischen kommen (OPEL II, 126).

ZitiervorschlagCF-GeI-457, hdl.handle.net/11471/504.50.457
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Abschrift, CIL XIII 8499, CC BY-NC