Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matres Treverae

CF-GeI-44

MATRIBVS

TREVERIS

T · PATERNIVS

PERPETVVS

  5 CORNICVLAR

LEG · LEG

XXX · V · V · L · M

Matribus

Treveris

T(itus) Paternius

Perpetuus

  5 cornicular(ius)

leg(ati) leg(ionis)

XXX U(lpiae) V(ictricis) l(ibens) m(erito)

CivitasCUT
Apparatus criticusZ. 4: Ligatur von V und V modern in VV verwandelt – Diedenhofen
Z. 7: [votum solvit] l(ibens) m(eriti) – Diedenhofen, der hier eckige Klammern aber offensichtlich nicht im Sinne des Leidner Klammernsystems verwendet.
Übersetzung Deutsch

Für die Treverischen Matres!
Titus Paternius Perpetuus, cornicularius legati der legio XXX Ulpia Victrix gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To the Treverian Matres!
Titus Paternius Perpetuus, cornicularius legati of the legio XXX Ulpia Victrix willingly and deservedly.

Autopsievidimus (21.5.2019)
Editionen und LesungenILS 4792
CIL XIII 8634
Lehner 1918, 345
Diedenhofen 1989, Nr. 6
Reuter 2012, Nr.58
Elektronische RessourcenEDCS-11100728 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415644 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Xanten
FundstelleBirten, „am Schear“; aus dem Moritz-Grabe (laut Buggenhagen 1795, 68)
VerwahrungXanten, LVR-RömerMuseum
InventarnummerU 52
InschriftträgerWeihealtar
MaterialTrachyt
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Birne
Frucht
glatt
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist vollständig erhalten. Der einfache Sockel ist kaum erkennbar, da verwittert und verwaschen. Der Altarkörper wird beinahe komplett von der nicht gerahmten Inschrift eingenommen. Auf das profilierte leicht vorspringende Gesims folgen ein kleiner Giebel und zwei Pulvini. Das Aufsatzdekor ist nicht mehr nachvollziehbar. Auf dem Altar liegen zwei runde Objekte, laut Lehner (1918, 157) handelt es sich um Apfel und Birne.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 89,0 cm
Breite: 61,0 cm
Tiefe: 28,0 cm
Ikonografiekein Dekor vorhanden
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (darunter bleibt ein Freiraum). Er ist in seiner gesamten Ausdehnung vollständig erhalten. Die Zeilen sind z.T. schlecht zentriert. Die Schrift ist nicht sehr sorgfältig. Das S am Ende von Z.1 und Z.2 ist leicht nach rechts geneigt.
Querstrich über der Nummer der Legion.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,8–5,9 cm
Kommentar Götternamen

Treverae: attributiver Zugehörigkeitsbeiname zum keltisch benannten Stamm der Treveri (Delamarre 2003, 301; de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matres Treverae:
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift belegt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Titus Paternius Perpetuus: tria nomina
Paternius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Paternus; tritt verstärkt im Rheinland auf (Kakoschke 2006, GN 926) Perpetuus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2338)

Cornicularius legati legionis: Dienstgrad im römischen Heer, Verwendung im officium (der Kanzlei) des Legionslegaten (vgl. dazu Domaszewski 1967, XIII, 38)

legio XXX Ulpia Victrix: Die Legion folgte ab 121/122 n.Chr. in Xanten auf die legio VI Victrix (Stein 1932, 106).

Datierung0101-0300
ZitiervorschlagCF-GeI-44, hdl.handle.net/11471/504.50.44
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, FercanGermaniaInferior, Weiterverwendung durch Dritte nur mit ausdrücklicher Zustimmung des LVR-APX, CC BY-NC