Der Aedicula-Altar ist annähernd vollständig erhalten. Die linke untere Sockelecke ist abgebrochen.
Das Götterbild ist in der architektonisch gerahmten Nische dargestellt. Die Nische wird von zwei glatten Pilastern gerahmt, die auf ihren korinthischen Kapitellen das Gebälk und den offenen Giebel tragen, in dessen Mitte das Muschelschloss sehr deutlich ausgebildet ist. Die Nischendecke wird von der Muschel geziert, deren Rippen in kleinen Knäufen enden.
Auf der mensa, so Hondius-Crone (1955, 38 f.) sind Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen vorhanden, die heute nicht mehr erkennbar sind. An den Ecken der mensa befinden sich Voluten, die seitlich zu kleinen rosettenverzierten Giebeldreiecken ausgebildet sind.
Das Nischenbild ist durch ein vorspringendes Gesims vom Altarkörper abgesetzt, der nach unten hin vom leicht vorspringenden einfachen Sockel begrenzt wird.
Der Text ist vollständig erhalten.
Auf der linken Schmalseite ist im einfach gerahmten Relieffeld eine Akanthusranke zu sehen. Die Blätter wachsen besonders buschig aus und hängen mit ihren gefransten Enden ein wenig überlappend nach unten.
Anders verhält es sich mit der Ranke an der rechten Schmalseite, die sich zwar auch in einem einfach gerahmten Relieffeld befindet, jedoch von ihren Blättern her gerader und aufstrebender in die Höhe wächst.
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für die Göttin
Ammacius, der Sohn des Hucdio, gerne und verdientermaßen.
To the goddess
Ammacius, the son of Hucdio, willingly and deservedly.
Ammacius: vermutlich germanisches Cognomen, tritt nur in Niedergermanien auf (Kakoschke 2007, CN 166)
Hucdio: germanisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1543)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als
- außerhalb der Germania Inferior: -