Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Matres Remae

CF-GeI-43

MATRIB

REMIS

BITORIVS

BELLIC

  5 OST · COS

POSVIT

Matrib(us)

Remis

Bitorius

Bellic(us)

  5 ost(iarius) co(n)s(ularis)

posuit

CivitasCCAA
Übersetzung Deutsch

Für die Remischen Matres!
Bitorius Bellicus, Türsteher des Statthalters, hat (den Altar) aufgestellt.

Übersetzung Englisch

To the Remian Matres!
Bitorius Bellicus, a doorman of the governor, set this (altar) up.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Photo
Editionen und LesungenGalsterer/Galsterer 1987, Nr.17
AE 1990, 733
Wierschowski 2001, Nr.56b
Galsterer/Galsterer 2010, Nr.154
KIK 2012, Nr.699
Elektronische RessourcenHD017784 (Version vom 4. April 2006) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-01100065 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209071 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCCAA
Fundort modern Köln
FundstelleSt. Gereon, Atrium (Befund 11)
Fundumständeim Fundament als Spolie
Fundjahr1982
VerwahrungKöln, Römisch-Germanisches Museum
Inventarnummer82118
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Frucht
glatt
Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes
Beschreibung Objekt

Auf dem einfachen Sockel erhebt sich ein an den Rändern leicht bestoßener Altarkörper mit nicht gerahmtem Inschriftenfeld. Der Aufsatz trennt sich durch einen vorspringenden, wulstigen, aber auch bestoßenen Grat vom Körper. Auf dieser Platte sind seitlich zwei runde Gebilde, vermutlich Pulvini, erhalten. In der Mitte sichtbar wird eine auf der Bekrönung liegende Frucht aus Stein, wahrscheinlich ein Apfel. Die Seitenflächen tragen laut Literatur kein Dekor oder Relief (Galsterer/Galsterer 2010, 146f.).

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 34,5 cm
Breite: 24,0 cm
Tiefe: 13,0 cm
Ikonografiekein Dekor vorhanden
Inschrift

Der Inschriftentext ist in seiner gesamten Ausdehnung vollständig erhalten. Z.1 steht außerhalb des Inschriftenfeldes oberhalb des Gesimses.
Das V in Z.3 weist eine etwas verkürzte rechte Haste auf.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,2–2,6 cm
Kommentar Götternamen

Remae: keltisch, attributiver Zugehörigkeitsbeiname zum keltisch benannten Stamm der Remi (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matres Remae:
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift belegt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Bitorius Bellicus: römisches Namensformular mit Gentilnomen und Cognomen, ohne Praenomen; Grundsätzlich denkbar wäre auch die Auflösung Bitorius Bellici, dann würde es sich um einen einheimischen Namen mit Patronym handeln.
Bitorius: Herkunft fraglich (Kakoschke 2006, GN 215); der Name ist bislang ohne Parallelen. In CIL V 8738 erscheint eine Bitoria, allerdings wird die Inschrift erst ins 4.–5. Jh.n.Chr. datiert. Bei Bitorius könnte es sich um eine Variante des Gentilnomens Victorius handeln. Bellicus: keltisches oder lateinisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 490)

ostiarius consularis: Türsteher oder Portier des Statthalters. Die Position ist ein militärischer Dienstgrad (Domaszewski-Dobson 1967, X) und kann auch in dieser Inschrift so verstanden werden (Galsterer/Galsterer 2010, Nr.154). Vielleicht handelt es sich aber auch um einen „Privatangestellten des Statthalters“ (Wierschowski 200, Nr.56b).

ZitiervorschlagCF-GeI-43, hdl.handle.net/11471/504.50.43
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, EDCS-01100065 (RGM Köln), Rechte vorbehalten