<title type="main">Nehalennia CF-GeI-409 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.409 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Leiden Rijksmuseum van Oudheden i 1970/12.49 Weihinschrift

Von diesem Weihealtar ist nur etwas weniger als die obere Hälfte erhalten geblieben. Am Aufsatz sind beide Giebelspitzen abgebrochen, die Oberfläche ist stellenweise durch Verwitterung beschädigt.Der Aufsatz wird durch ein einfach profiliertes, schmales Gesims vom Altarkörper getrennt. Der Aufsatz mit den seitlichen Pulvini wirkt verwittert. Oben liegt links vorne eine Birne, hinten ein Apfel, und rechts ist vorne nur noch der Rest einer unbestimmten Frucht erkennbar.

Kalkstein Weihealtar 37,0 48,0 18,0
größeres Fragment

Vom Text ist nur der obere Teil erhalten. Er bricht unten ab und es ist unklar wie viel Text ursprünglich noch folgte.

größeres Fragment
gemeißelt

An den Fronten der Pulvini sind Rosetten vorhanden, an den Seiten ist das geschuppte Blattdekor gut nachvollziehbar. Auf der linken Schmalseite hat sich die Baumkrone eines Baumreliefs erhalten. Die paarig angeordneten Blätter laufen leicht spitz zu. In den Blattzwischenräumen befinden sich runde Früchte, d.h. man kann von einem Lorbeerbaum sprechen. Den Abschluss bildet ein einzelnes, senkrecht stehendes Blatt. Das Gesims ist hier deutlich profiliert und darüber ist das schuppenartige Blattdekor des Pulvinus klar erkennbar. Die rechte Schmalseite dürfte der linken in Aussehen und Gestaltung ähneln.

Apfel Aufsatzschmuck Baum Birne Blattdekor Fragment Frucht Laubbaum Lorbeer Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Iustinius Nehalennia deae Nehalenniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.94, B54, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.94, B54, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 1971, Nr.49 AE 1975, 654 Stuart 1997, 46 Stuart/Bogaers 2001, B54
EDCS-09400572zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD010810Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/208885zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DEAE NEHALENNIAE M · IVSTINIVS
DeaeNehalenniaeMarcus Iustinius

Für die Göttin Nehalennia! Marcus Iustinius.

To the goddess Nehalennia! Marcus Iustinius.

M(arcus) Iustinius: römisches Namensformular, das höchstwahrscheinlich folgende Cognomen ist abgebrochen Iustinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Iustus/Iustinus (Kakoschke 2006, GN 628)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -