Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-395

DEAE

ṆEHALE[.]

[.]ỊAE [---]Ị

C̣TORIN̂ỊVS

  5 PRIMVS

V [---]

Deae

Nehale[n-]

[n]iae [--- V]i-

ctorinius

  5 Primus

v(otum) [s(olvit) l(ibens) m(erito)]

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 4: ohne Ligatur – EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
Victorinius Primus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
Victorinius Primus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, B35
AE 2001, 1487
Elektronische RessourcenHD047369 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400617 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209587 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1974/9.110, 126, 170, 178
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Blattdekor
Fragment
Füllhorn mit Blattkelch
Pinienzapfen
Rahmen
Reliefdekor
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist nur teilweise erhalten und aus vier Fragmenten zusammengesetzt. Die Oberfläche ist besonders an der Vorderseite und stellenweise an den Seiten sehr verwittert.
An der Seite ist gut zu erkennen, dass das Gesims umlaufend profiliert war.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 61,5 cm
Breite: 32,5 cm
Tiefe: 15,0 cm
IkonografieDer linke Pulvinus ist seitlich mit Blattschmuck in einem Dreieck versehen; weiteres Reliefdekor ist am Aufsatz nicht nachvollziehbar. Das Füllhorn mit Blattkelch auf der linken Seite ist leicht s-förmig geschwungen. Der Blattkelch ist klein gehalten. Als Füllung quellen ein mittig sitzender Kiefernzapfen und Äpfel hervor. Ebenso soll ein ausgemeißeltes Ornament (Stuart/Bogaers 2001, 124) vorhanden sein.
Inschrift

Der Text ist stark korrodiert aber von Anfang bis Ende erhalten und weitgehend lesbar.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter rechter vertikaler Haste das N.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Victorinius Primus: römisches Namensformular ohne Praenomen
Victorinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Victor/Victorinus; taucht fast nur entlang der Rheinlinie auf (Kakoschke 2006, CN 1429) Primus: lateinisches Cognomen; überall äußerst gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2445)

ZitiervorschlagCF-GeI-395, hdl.handle.net/11471/504.50.395
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.83, B35, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.83, B35, Rechte vorbehalten