<title type="main">Rhenus CF-GeI-390 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.390 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann verschollen Weihinschrift

Da der Stein verschollen ist, ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Weihestein

Nach inhaltlichen Gesichtspunkten dürfte der Inschriftentext vollständig überliefert sein.

vollständig

keine Beschreibung möglich

Abschrift
Fectio Civitas Canninefatium Wiltenburg

alte Kirche St. Paul

52.064452 5.178179 beim Abbruch der alten Kirche
non vidimusLesung gründet auf: CIL
Marcius Gallianus Rhenus Reno Rhenus dii patrii dii praesides huius loci dii praesides oceani Iupiter Optimus Maximus legatus legionis legio XXX Ulpia Victrix
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit merito pro salute sua et suorum Initial Version Version 2 Version 3
Abschrift, CIL XIII 8810, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 8810 ILS 9266 Reuter 2012, Nr.6
EDCS-11100900zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD030654Version vom 27. März 2008 www.trismegistos.org/text/209409zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
I · O · M DIS PATRIIS ET PRAESIDIBVS HVIVS LOCI OCEANIQVE ET RENO Q · MARC · GALLIA NVS · LEG · LEG · XXX V V PRO SALVTE SVA ET SVORVM V · S · M
Iovi Optimo MaximoDis patriis etpraesidibus huiusloci oceaniqueet RenoQuintus Marcius Gallianus legatus legionis XXX Ulpiae Victricispro salute suaet suorumvotum solvit merito

Für Iupiter Optimus Maximus, die heimischen Gottheiten und die Schutzgottheiten dieses Ortes und des Meeres und Renus! Quintus Marcius Gallianus, legatus legionis der XXX Ulpia Victrix, hat für sein Wohl und das der Seinen das Gelübde verdientermaßen erfüllt.

To Iupiter Optimus Maximus, the gods of the fatherland and the protecting gods of this place and the sea and Renus! Quintus Marcius Gallianus, legatus legionis of the XXX Ulpia Victrix, has fulfilled a vow deservedly for his welfare and that of his family.

R(h)eno –EDH, Reuter v. s. l. m. – ILS

Quintus Marcius Gallianus: tria nomina Marcius: italisches Gentilnomen oder einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Marcus; gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 743); die zweite Möglichkeit ist eher unwahrscheinlich, da es sich bei seinem Träger um einen Legionslegaten handelt, der vermutlich kein Einheimischer war. Gallianus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1372)

Quintus Marcius Gallianus, legatus legionis of the XXX Ulpiae victricis: Der Legionskommandant ist nur in der hier vorgelegten Inschrift bezeugt. Seine zeitliche Einordnung um 220, die Alföldy (1967 Legionslegaten, 54f.) vornimmt, ist sehr unsicher.

legio XXX Ulpia Victrix: Die Legion folgte ab 121/122 n.Chr. in Xanten auf die legio VI Victrix (Stein 1932, 106).

Renus: Variante von Rhenus: keltischer Name des Flusses Rhein, aus dem indogermanischen *Rei-no-s ‚der Fließende‘ (de Bernardo Stempel in Galsterer/Schäfer/de Bernardo Stempel 2017, 494; Delamarre 2007, 153)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Rhenus: - Germania Inferior: Der Göttername ist 3 x mit diesem theonymischen Formular bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

flumen Rhenus: - Germania Inferior: Der Göttername wird 1 x als flumen Rhenus (CF-GeI-389) angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: In Raetien ist flumen Rhenus (CIL XIII 5255) inschriftlich belegt.

Rhenus Pater: - Germania Inferior: - - außerhalb der Germania Inferior: In der Germania Superior ist Rhenus Pater (AE 1969/70, 434) inschriftlich belegt.