Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-387

DEAE

N̂EI˧ALENNI

AE C SENIVṢ

SECVNDVS

  5 PR[---] ÊT SVIṢ

V Ṣ L M

Deae

Neichalenni-

ae C(aius) Senius

Secundus

  5 pr[o se] et suis

v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 2: N̂ehalenni – Stuart/Bogaers 1971; Nehalenni, ohne Ligatur – AE, EDH
Z. 3: ohne Zeilenwechsel nach Senius – Stuart/Bogaers 1971, EDH
Z. 5: ohne Ligatur – AE, EDH
Z. 6: [s(olvit)] – Stuart/Bogaers 1971, AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Neichalennia!
Gaius Senius Secundus hat für sich und die Seinen das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Neichalennia!
Gaius Senius Secundus has fulfilled a vow willingly and deservedly for himself and his family.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 1971, Nr.42
AE 1975, 649
Stuart/Bogaers 2001, B31
Elektronische RessourcenHD010798 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09400567 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208882 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1970
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1970/12.42
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Birne
Blattdekor
Fragment
Frucht
Füllhorn mit Blattkelch
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Altar ist durch einige Bruchlinien beschädigt, jedoch annähernd vollständig erhalten. An der linken Kante befindet sich im oberen Bereich ein kleiner Ausbruch. Ebenfalls sind der Sockel und die rechte untere Kante etwas bestoßen und ausgebrochen. An der linken Seite ist das Relief durch eine von links oben nach rechts unten schräg verlaufende Bruchlinie beschädigt.
Der Sockel ist profiliert, das Gesims zwischen Altarkörper und Aufsatz springt erheblich nach vor. Sockel und Gesims sind auf drei Seiten umlaufend. Auf dem Aufsatz ruhen auf einer Platte der mittige, rosettenverzierte Giebel und links und rechts die blattverzierten Pulvini. Oben sind links hinten eine Birne und rechts hinten Spuren einer weiteren Frucht erhalten.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 59,0 cm
Breite: 36,5 cm
Tiefe: 15,0 cm
IkonografieAuf der linken Schmalseite ist ein Füllhorn mit Blattkelch dargestellt. Die Formen sind behäbig und plastisch ausgearbeitet. Das Füllhorn ist von zwei Birnen und einem Apfel bekrönt. Die Krempe wird von einem akanthusblattartigen Dekor gebildet. Auf der rechten Seite befindet sich ebenfalls ein gleich gestaltetes Füllhorn – hier ist als Füllung nur mehr eine Birne erkennbar (Stuart/Bogaers 2001, 122).
Inschrift

Der Text ist weitgehend vollständig erhalten, doch z.T. stark korrodiert. Er füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus; unten bleibt ein Freiraum von der Höhe ca. einer Zeile.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.2 findet sich das Zeichen für den velaren Reibelaut, doch könnte es sich in Verbindung mit dem vorangehenden I auch um ein H mit nicht ganz nach links durchgezogener Querhaste handeln; in Z.5 befindet sich ein I longum in suis.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Neichalennia: Variante von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Gaius Senius Secundus: tria nomina
Senius: Variante von Sennius: italisches Gentilnomen oder einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom keltischen Cognomen Sen(n)us (Kakoschke 2006, GN 1147) Secundus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 2757)

ZitiervorschlagCF-GeI-387, hdl.handle.net/11471/504.50.387
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.79, B31, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.79, B31, Rechte vorbehalten