Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-380

D[---]

NEHALẸṆNIAE

C SAḄINIANV[.]

SE[.]TVS

  5 V [---] Ṃ

D[eae]

Nehalenniae

C(aius) Sabinianu[s]

Se[x]tus

  5 v(otum) [s(olvit) l(ibens)] m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 1: D[ea]e – EDH
Z. 3: Sannianu[s] – Stuart/Bogaers 1971, AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
Gaius Sabinianus Sextus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
Gaius Sabinianus Sextus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 1971, Nr.51
AE 1975, 656
Stuart/Bogaers 2001, B23
Elektronische RessourcenHD010816 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09400574 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208887 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1970
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1970/12.51
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Baum
Blattdekor
Fragment
Frucht
Laubbaum
Lorbeer
Opferschale
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist aus zwei Bruchstücken zusammengesetzt, aber nicht vollständig erhalten; unten rechts fehlt ein großes Stück. Die Oberfläche der unteren linken Ecke ist bestoßen, ebenso sind im oberen Bereich des Altarkörpers schwere Beschädigungen der Oberfläche festzustellen.
Oben zwischen den Pulvini, die mit Blattdekor versehen sind, und hinter der kleinen Giebelspitze, in der das Rosettendekor noch nachvollziehbar ist, befindet sich eine rautenförmige Schale, die mit kleinen Früchten gefüllt ist.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 75,0 cm
Breite: 43,0 cm
Tiefe: 17,5 cm
IkonografieDer Baum auf der linken Schmalseite besitzt einen geraden dünnen Stamm mit einem nach rechts wachsenden Aststumpf genau unter dem Ansatz der Baumkrone. Die Krone besteht aus insgesamt neun Blättern, in den äußeren Zwischenräumen befinden sich außerdem runde Früchte. Daher darf der Baum wohl als Lorbeerbaum bezeichnet werden. Das Motiv ist zwar einfach, wurde jedoch qualitätvoll ausgearbeitet und sehr plastisch dargestellt. Die Darstellung der rechten Seite gleicht der linken.
Inschrift

Der mit größeren Fehlstellen erhaltene aber rekonstruierbare Text füllt das in seiner Ausdehnung noch erkennbare Inschriftenfeld nicht völlig aus. Unten bleibt ein Freiraum in der Höhe von ca. 2 Zeilen.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Gaius Sabinianus Sextus: tria nomina
Sabinianus: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Sabin(ian)us (Kakoschke 2006, GN 1077) Sextus: gängiges lateinisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2848)

ZitiervorschlagCF-GeI-380, hdl.handle.net/11471/504.50.380
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.73, B23, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.73, B23, Rechte vorbehalten
Bild 3: oben, Stuart/Bogaers 2001, Taf.116, B23, Rechte vorbehalten