<title type="main">Nehalennia CF-GeI-380 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.380 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Leiden Rijksmuseum van Oudheden i 1970/12.51 Weihinschrift

Der Weihealtar ist aus zwei Bruchstücken zusammengesetzt, aber nicht vollständig erhalten; unten rechts fehlt ein großes Stück. Die Oberfläche der unteren linken Ecke ist bestoßen, ebenso sind im oberen Bereich des Altarkörpers schwere Beschädigungen der Oberfläche festzustellen.Oben zwischen den Pulvini, die mit Blattdekor versehen sind, und hinter der kleinen Giebelspitze, in der das Rosettendekor noch nachvollziehbar ist, befindet sich eine rautenförmige Schale, die mit kleinen Früchten gefüllt ist.

Kalkstein Weihealtar 75,0 43,0 17,5
größere Fehlstelle/n

Der mit größeren Fehlstellen erhaltene aber rekonstruierbare Text füllt das in seiner Ausdehnung noch erkennbare Inschriftenfeld nicht völlig aus. Unten bleibt ein Freiraum in der Höhe von ca. 2 Zeilen.

größere Fehlstelle/n
gemeißelt

Der Baum auf der linken Schmalseite besitzt einen geraden dünnen Stamm mit einem nach rechts wachsenden Aststumpf genau unter dem Ansatz der Baumkrone. Die Krone besteht aus insgesamt neun Blättern, in den äußeren Zwischenräumen befinden sich außerdem runde Früchte. Daher darf der Baum wohl als Lorbeerbaum bezeichnet werden. Das Motiv ist zwar einfach, wurde jedoch qualitätvoll ausgearbeitet und sehr plastisch dargestellt. Die Darstellung der rechten Seite gleicht der linken.

Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Fragment Frucht Laubbaum Lorbeer Opferschale Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Sabinianus Sextus Nehalennia d[eae] Nehalenniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.73, B23, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.73, B23, Rechte vorbehalten oben, Stuart/Bogaers 2001, Taf.116, B23, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 1971, Nr.51 AE 1975, 656 Stuart/Bogaers 2001, B23
EDCS-09400574zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD010816Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/208887zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
D NEHALENNIAE C SABINIANV SETVS V M
DeaeNehalenniaeCaius SabinianusSextusvotum solvit libens merito

Für die Göttin Nehalennia! Gaius Sabinianus Sextus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Nehalennia! Gaius Sabinianus Sextus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

D[ea]e – EDH Sannianu[s] – Stuart/Bogaers 1971, AE, EDH

Gaius Sabinianus Sextus: tria nomina Sabinianus: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Sabin(ian)us (Kakoschke 2006, GN 1077) Sextus: gängiges lateinisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2848)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -