<title type="main">Nehalennia CF-GeI-379 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.379 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Middelburg Zeeuws Museum, Sammlung Valster GAV 1994-2 Weihinschrift

Der Weihealtar ist in zwei aneinanderpassenden Fragmenten erhalten – oben und unten fehlen große Teile, die Rückseite ist abgeschlagen. Die Oberfläche ist stellenweise nur leicht verwittert. Der Aufsatzschmuck besteht aus Pulvini und Giebelspitze.

Kalkstein Weihealtar 57,5 35,5 11,5
größere Fehlstelle/n

Der Inschriftentext ist bis auf einen größeren dreiecksförmigen Ausbruch rechts oben erhalten. Die Buchstaben der ersten Zeile sind deutlich größer als die übrigen.

größere Fehlstelle/n
gemeißelt

Der Giebel und die Pulvini sind mit Blatt- bzw. Lineardekor und einer Rosette versehen. Auf den Schmalseiten befinden sich Bäume in Reliefdarstellung.

Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Fragment Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Quadratius Ianuarius Nehalennia de[ae] Neh[---]niae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.73, B22, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B22 AE 2001, 1481
EDCS-23400607zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047363Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209581zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DE NEH NIAE QVADRA VS · IANVARI VS · V · S · L · M
DeaeNehniae Quadratius Ianuarius votum solvit libens merito

Für die Göttin Neh…nia! … Quadratius Ianuarius hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Neh…nia! … Quadratius Ianuarius has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Neh[al…], Neh[ale] wäre aufgrund des zu füllenden Raumes zu kurz – Stuart/Bogaers; Neh[alen] – AE, EDH

Quadratius Ianuarius: Gentilnomen und Cognomen eines römischen Namensformulars; das Praenomen ist offensichtlich ausgebrochen. Quadratius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Quadratus (Kakoschke 2006, GN 1022) Ianuarius: überall gängiges lateinisches Cognomen (Kakoschke 2006, CN 1560)

Neh…nia: Reste einer Form von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -