Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-376

DEAE

NẸHALENN̂IÂE

L CANDIDI

ANIVS

  5 VICTOR

V · S · L · M

Deae

Nehalenniae

L(ucius) Candidi-

anius

  5 Victor

v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 2: ohne Ligaturen – EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
Lucius Candidianius Victor hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
Lucius Candidianius Victor has fulfilled a vow willingy and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, B19
AE 2001, 1479
Elektronische RessourcenHD047362 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400606 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209580 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1971
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1971/11.62
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Baum
Frucht
Laubbaum
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist durch Verwitterung leicht beschädigt. So sind die Polster des reliefverzierten Aufsatzes abgewittert, Kanten und Ecken wirken abgerundet und abgerieben, sowie leicht bestoßen. Der wuchtig wirkende Sockel ist einfach profiliert, ebenso das Gesims, das Altarkörper und Aufsatz trennt. Der Aufsatz ist am Giebel noch erkennbar mit einer Rosette verziert, die sich teilweise erhalten hat. In der Mitte oben liegen zwei Äpfel nebeneinander.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 57,5 cm
Breite: 36,5 cm
Tiefe: 15,5 cm
IkonografieAuf der linken Schmalseite ist ein einfacher Laubbaum in sehr plastischem Relief dargestellt. Der Stamm ist gerade und dünn, an der rechten Seite befindet sich in der Mitte ein Aststumpf. Durch die plastische Ausgestaltung wirkt das Motiv wuchtig und gesetzt. Die insgesamt fünf Blätter weisen in den Zwischenräumen spitz zulaufende Elemente auf, die nicht wirklich als Früchte angesprochen werden können. Es handelt sich wohl eher um kleine Blätter. Das Motiv der rechten Schmalseite entspricht dem der linken, bis auf den links sitzenden Aststumpf am Stamm.
Inschrift

Der Inschriftentext ist vollständig erhalten.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.2 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter rechter vertikaler Haste des N.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Lucius Candidianius Victor: tria nomina
Candidianius: einheimisches Pseudogentilnomen, gebildet aus dem lateinischen Candid(ian)us (Kakoschke 2006, GN 262) Victor: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 3321)

ZitiervorschlagCF-GeI-376, hdl.handle.net/11471/504.50.376
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.71, B19, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.71, B19, Rechte vorbehalten
Bild 3: rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.71, B19, Rechte vorbehalten
Bild 4: oben, Stuart/Bogaers 2001, Taf.115, B19, Rechte vorbehalten