<title type="main">Nehalennia CF-GeI-374 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.374 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Leiden Rijksmuseum van Oudheden i 1971/11.56 Weihinschrift

Der Weihealtar ist vollständig erhalten, allerdings ist besonders der obere Teil durch Verwitterung beschädigt. An der linken unteren Kante sind ebenfalls leichte Beschädigungen und kleine Ausbrüche zu vermerken.Der Aufsatz mit Giebel und seitlichen Pulvini setzt nach einem einfach profilierten Gesims an.

Kalkstein Weihealtar 60,0 37,5 18,0
vollständig

Der Text ist vollständig erhalten. Er füllt das Textfeld nicht ganz aus; unten bleibt ein Freiraum in der Höhe von ca. 2 Zeilen.Ligatur: s. Majuskeltext

vollständig
gemeißelt

Reliefdekor ist aufgrund der beschädigten Oberfläche nur schwer erkennbar, es dürfte sich jedoch um Blattdekor gehandelt haben. Oben in der Mitte liegt, so Stuart/Bogaers (2001, 114) eine Rosette – es könnte sich ebenso gut um fünf besonders verwitterte runde Früchte (Äpfel) handeln. Auf der linken Schmalseite ist ein einfacher Laubbaum in Relief dargestellt. Der Stamm ist gerade und an der rechten Seite etwa auf halber Höhe ist ein Aststumpf vorhanden. Die Baumkrone besteht aufs fünf runden Blättern, die spitz zulaufend enden. Zwischen den Blättern sind rundliche Früchte vorhanden, daher kann der Baum auch als Lorbeer angesprochen werden. Das Relief der rechten Schmalseite ist ident mit dem der linken, wenngleich auch nicht so plastisch ausgearbeitet.

Apfel Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Frucht Laubbaum Lorbeer Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Antonius Felicio Nehalennia deae Nehalenniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.69, B17, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.69, B17, Rechte vorbehalten rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.69, B17, Rechte vorbehalten oben, Stuart/Bogaers 2001, Taf.115, B17, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B17 AE 2001, 1477
EDCS-23400604zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047360Version vom 11. Februar 2016 www.trismegistos.org/text/209578zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DEAE NEHALENNIAE M · ANTONIVS FELICIO V · S · L · M
DeaeNehalenniaeMarcus AntoniusFeliciovotum solvit libens merito

Für die Göttin Nehalennia! Marcus Antonius Felicio hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Nehalennia! Marcus Antonius Felicio has fulfilled a vow willingly and deservedly.

ohne Ligatur – EDH

Marcus Antonius Felicio: tria nomina Antonius: lateinisches Gentilnomen, äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 94) Felicio: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1283)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -