<title type="main">Nehalennia CF-GeI-369 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.369 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Middelburg Zeeuws Museum, Sammlung Valster GAV 1994-5 Weihinschrift

Der Weihealtar ist vollständig erhalten. Die Kanten sind leicht bestoßen, der Sockel am unteren Ende etwas abgeschlagen. Die Oberfläche ist durch Verwitterung beschädigt.Der Aufsatz wird von einem Giebelchen und zwei Pulvini geziert. In der Mitte oben liegt ein Apfel.Die untere linke Kante der linken Schmalseite ist ausgebrochen, rechts ist die Oberfläche durch leichten Ausbruch beschädigt

Kalkstein Weihealtar 48,5 27,0 11,0
vollständig

Der vollständig erhaltenen Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus, unten bleibt ein Freiraum von der Höhe ca. einer Zeile.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.2 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter rechter vertikaler Haste des N.

vollständig
gemeißelt

Der Giebel ist mit Rosettendekor verziert. Die Pulvini weisen Blattdekor auf. Auf der linken Schmalseite ist ein Laubbaum in Relief dargestellt. Der Stamm des Baumes ist dünn und gerade. Die Baumkrone besteht aus sieben Blättern, die alle oval und spitz zulaufend sind. Die Darstellung der rechten Schmalseite ähnelt der linken.

Apfel Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Frucht Laubbaum Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Albinus Exsibillus Nehalennia deae Nehalenniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein pro se et suis votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.64, B12, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.64, B12, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B12 AE 2001, 1473
EDCS-23400600zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047356Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209574zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DEAE NEHALENNIAE EXSIBILLVS ALBINI PRO S ET SVIS V · S · L · M
DeaeNehalenniaeExsibillusAlbini pro seet suisvotum solvit libens merito

Für die Göttin Nehalennia! Exsibillus, der Soh des Albinus, hat für sich und die Seinen das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Nehalennia! Exsibillus, the son of Albinus, has fulfilled a vow willingly and deservedly for himself and his family.

ohne Ligaturen – EDH

Exsibillus Albini: peregrines Namensformular, mit Angabe des Namens des Vaters im Genetiv

Exsibillus: keltisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1246)

Albinus: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Albus (Kakoschke 2007, CN 114); „est un nom latin recouvrant sans doute un nom gaulois sur «albo», blanc“ (Raepsaet-Charlier 2003, 296)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -