Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

« zur KategoriensucheTEI

Nehalennia

CF-GeI-366

DEAE

NEHALENN̂IÂE

L · TERTINIVS

VICTOR

  5 V · S · L · M

Deae

Nehalenniae

L(ucius) Tertinius

Victor

  5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 2: ohne Ligaturen – AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
Lucius Tertinius Victor hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
Lucius Tertinius Victor has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, B9
AE 2001, 1472
Elektronische RessourcenHD047355 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400598 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209573 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
VerwahrungMiddelburg, Zeeuws Museum, Sammlung Valster
InventarnummerGAV 1994-3
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Baum
Birne
Blattdekor
Frucht
Laubbaum
Lineardekor
Palmzweig
Reliefdekor
Reliefschmuck
Zweig
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist vollständig erhalten und bis auf wenige kleine Kratzer und Bestoßungen unbeschädigt. Der Aufsatz besteht aus einer einfachen Platte und dem darüber liegenden Giebelchen und den flachen Pulvini, die noch Reste einer nicht mehr näher zu beschreibenden Reliefverzierung aufweisen (nach Stuart/Bogaers 2001, 109 handelt es sich um Blattdekor). In der Mitte oben liegen vier Früchte; links vorne und rechts hinten je ein Apfel, rechts vorne und links hinten je eine Birne.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 59,5 cm
Breite: 38,5 cm
Tiefe: 15,0 cm
IkonografieDie linke Schmalseite zeigt einen etwa zwei Drittel der Gesamthöhe erreichenden einfachen Laubbaum mit siebenblättriger gerader Baumkrone und geradem dünnen Stamm. Links daneben rankt sich ein palzweigähnliches großes gefranstes Blatt über den Baum. Dasselbe Reliefmotiv findet sich auf der rechten Schmalseite, allerdings wirkt die Einritzung hier nicht so tief und allgemein etwas schwächer.
Inschrift

Der vollständig erhaltene Text füllt nur ca. die oberen 2/3 des Inschriftenfeldes aus. In Z.1 findet sich ein auffälliger Abstand vor dem letzten Buchstaben.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.2 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter rechter vertikaler Haste des N.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Lucius Tertinius Victor: tria nomina
Tertinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Tertius/Tertinus; der Name findet sich fast ausschließlich nördlich der Alpen, vor allem im Rheinland (Kakoschke 2006, GN 1281). Victor: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 3321)

ZitiervorschlagCF-GeI-366, hdl.handle.net/11471/504.50.366
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.61, B9, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.61, B9, Rechte vorbehalten
Bild 3: rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.61, B9, Rechte vorbehalten