Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-362

DEAE

NECHALENIAE

L PATRVITI[.]S

SATVRNỊN[---]

  5 V S Ḷ M

Deae

Nechaleniae

L(ucius) Patruiti[u]s

Saturnin[us]

  5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 3: Patruitius – Stuart 1997, AE
Z. 4: Saturninus – Stuart 1997, AE
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nechalenia!
Lucius Patruitius Saturninus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nechalenia!
Lucius Patruitius Saturninus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Editionen und LesungenStuart 1997, 46
AE 1997, 1160
Stuart/Bogaers 2001, B5
Elektronische RessourcenHD049712 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400596 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209678 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
VerwahrungMiddelburg, Zeeuws Museum, Sammlung Valster
InventarnummerGVA 1994-4
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Blattdekor
Blüte
Frucht
Girlande
menschliche Figur
männliche Figur
Opferdiener
Podest
Rahmen
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist vollständig erhalten. Der schmucklose Altarkörper ist im unteren rechten Bereich durch Ausbrüche zerstört. Gut erhalten hat sich die Bekrönung aus Giebel und seitlichen Pulvini samt Reliefdekor. Oben liegt ein Apfel in der Mitte.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 63,0 cm
Breite: 35,0 cm
Tiefe: 16,5 cm
IkonografieDas Giebelfeld wird von einer Rosette geschmückt, die Pulvini von Blattdekor und vorne von Rosetten in Form von vierblättrigen Blüten. Auf der linken Schmalseite ist eine männliche Figur auf einem Podest stehend dargestellt. Der Mann ist in eine Tunika gekleidet und steht nach rechts gewandt in leichtem Kontrapost mit rechtem Stand- und linkem Spielbein da. Er hat in beiden Händen eine Girlande. Mit nach rechts erhobenen Blick und erhobener Hand scheint er eben damit beschäftigt zu sein die Girlande aufzuhängen. Auf der linken Schmalseite ist ebenfalls auf einem Podest eine weitere mit einer Tunika bekleidete Figur zu sehen. Der Opferdiener ist nach links gewandt und steht in leichtem Kontrapost mit linkem Stand- und rechtem Spielbein. In seiner erhobenen linken Hand hält er zwei Gardinen. In der rechten Hand ist der Gegenstand nicht mehr zu erkennen.
Inschrift

Der Inschriftentext ist bis auf kleine Fehlstellen vollständig erhalten. Er füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus; unten bleibt ein Freiraum von der Höhe ca. einer Zeile. Die Buchstaben der ersten Zeile sind deutlich größer als die übrigen.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nechalenia: Variante von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Lucius Patruitius Saturninus: tria nomina
Patruitius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Patruitus; der Name ist bislang nur hier belegt (Kakoschke 2006, GN 932). Saturninus: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Saturnus, überall äußerst gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2720)

ZitiervorschlagCF-GeI-362, hdl.handle.net/11471/504.50.362
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.57, B5, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.57, B5, Rechte vorbehalten
Bild 3: rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.57, B5, Rechte vorbehalten