<title type="main">Nehalennia CF-GeI-354 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.354 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Leiden Rijksmuseum van Oudheden i 1974/9.158A,B Weihinschrift

Das aus zwei Bruchstücken zusammengesetzte Fragment eines Aedicula-Altares ist durch Verwitterung schwer beschädigt. Oben feststellbar sind Reste einer eisernen Krempe (Stuart/Bogaers 2001, 94), die auf eine Reparatur schließen lassen. Über der Inschrift ist der Ansatz der Nische noch zu erahnen.Auf der linken Schmalseite hat sich noch der Rest eines leicht hervortretenden Pilasters erhalten. Er steht auf einer profilierten Basis.

Kalkstein Aedicula-Altar 35,5 27,5 9,5
größeres Fragment

Das stark korrodierte Inschriftenfeld ist rechts abgebrochen.Ligatur: s. Majuskeltext

größere Fehlstelle/n
gemeißelt

Reliefschmuck und –dekor sind zwar aufgrund der Pilasterverzierung der linken Schmalseite anzunehmen, haben sich jedoch nicht erhalten.

Architektur Fragment Metallklammer Pilaster Reliefschmuck
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Iulius Vitalis Nehalennia [d(eae)] Nehala[---] Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein libens merito pro se et Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.48, A59, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, A59 AE 2001, 1467 Raepsaet-Charlier 2003, 295
EDCS-23400590zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047351Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209569zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
NEHALA EX IVL VITAL RO SE ET SOANDAN L M
Deae NehalaSextus Iulius Vitalispro se et SOANDANlibens merito

Für die Göttin Nehala…! Sextus Iulius Vitalis für sich und … gerne und verdientermaßen.

Für die Göttin Nehala…! Sextus Iulius Vitalis for himself and … willingly and deservedly.

[D(eae)] N̂ehala[eniae?] – Stuart/Bogaers; [D(eae)] N̂ehala[enniae] – AE, Raepsaet-Charlier; [D(eae)] Nehala[enniae], ohne Ligatur – EDH et M[---] – AE, EDH; et M[aiu?] mit fehlendem Zeichen für Zeilenumbruch – Raepsaet-Charlier so Andan[gi] (filio) – AE, Raepsaet-Charlier; so Andan[gi] – EDH

Sextus Iulius Vitalis: tria nomina Iulius: italisches Gentilnomen, in den germanischen Provinzen überaus häufig bezeugt (Kakoschke 2006, GN 621) Vitalis: lateinisches Cognomen, äußerst gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 3375)

Nehala…: Rest einer Variante von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -