<title type="main">Nehalennia CF-GeI-337 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.337 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Middelburg Zeeuws Museum, Sammlung Valster GAV 1994-13 Weihinschrift

Von dem Aedicula-Altar ist nur der untere Teil mit der Inschrift erhalten geblieben. Die Überfläche ist leicht verwittert und die Kanten bestoßen. Von der Nische ist noch die linke untere Ecke erhalten.

Kalkstein Aedicula-Altar 48,0 45,5 17,5
größeres Fragment

Der zur Gänze erhaltene Text füllt das Inschriftenfeld komplett aus. Die Buchstaben der letzten Zeile sind deutlich kleiner.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.3 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter senkrechter rechter Haste.

vollständig
gemeißelt

Das Götterbild ist bis auf einen Teil des Hundes, der sehr verwaschen ist, nicht mehr erhalten.

Die Schmalseiten sollen mit ausgemeißelten Füllhörnern versehen sein (Stuart/Bogaers 2001, 76).

Fragment Füllhorn Hund Reliefschmuck Tier
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Sentius Tertinius Atticus Quartinus Nehalennia Nehalenniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solverunt libentes merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.29, A35, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, A35 AE 2001, 1461
EDCS-23400581zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047345Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209563zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
NEHALENNIAE SENTIVS · ATTI CVS · ET · TERTINIVS QVARTINVS V · S · L · M
NehalenniaeSentius Atticus et TertiniusQuartinusvotum solverunt libentes merito

Für Nehalennia! Sentius Atticus und Tertinius Quartinus haben das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To Nehalennia! Sentius Atticus and Tertinius Quartinus habe fulfilled a vow willingly and deservedly.

ohne Ligatur – EDH ohne Ligaturen – EDH

Sentius Atticus: römisches Namensformular ohne Praenomen Sentius: italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 1150); keltisch (Delamarre 2007, 166) Atticus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2006, CN 360); keltisch (Delamarre 2007, 32)

Tertinius Quartinus: römisches Namensformular ohne Praenomen Tertinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Tertius/Tertinus; der Name findet sich fast ausschließlich nördlich der Alpen, vor allem im Rheinland (Kakoschke 2006, GN 1281). Quartinus: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Quartus; gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2517)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. Die hier vorgelegte Inschrift wäre ein Beispiel, wo das nicht so ist, wenn nicht eventuell „deae“ irgendwo nicht erhalten außerhalb des Inschriftenfeldes stand (wie z.B. in CF-GeI-337). - außerhalb der Germania Inferior: -