Von dem Aedicula-Altar ist nur der untere Teil mit der Inschrift erhalten geblieben. Die Überfläche ist leicht verwittert und die Kanten bestoßen. Von der Nische ist noch die linke untere Ecke erhalten.
Der zur Gänze erhaltene Text füllt das Inschriftenfeld komplett aus. Die Buchstaben der letzten Zeile sind deutlich kleiner.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.3 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter senkrechter rechter Haste.
Das Götterbild ist bis auf einen Teil des Hundes, der sehr verwaschen ist, nicht mehr erhalten.
Die Schmalseiten sollen mit ausgemeißelten Füllhörnern versehen sein (Stuart/Bogaers 2001, 76).
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für
Sentius Atticus und Tertinius Quartinus haben das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.
To
Sentius Atticus and Tertinius Quartinus habe fulfilled a vow willingly and deservedly.
Sentius Atticus: römisches Namensformular ohne Praenomen
Sentius: italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 1150); keltisch (Delamarre 2007, 166)
Atticus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2006, CN 360); keltisch (Delamarre 2007, 32)
Tertinius Quartinus: römisches Namensformular ohne Praenomen
Tertinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Tertius/Tertinus; der Name findet sich fast ausschließlich nördlich der Alpen, vor allem im Rheinland (Kakoschke 2006, GN 1281).
Quartinus: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Quartus; gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2517)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als
- außerhalb der Germania Inferior: -